Vom Umgang mit Trauer und dem Suizid eines geliebten Menschen
Sasha möchte nicht weinen und nicht trauern, auch wenn das keiner verstehen kann. Ihre Mutter litt unter Depressionen und hat sich das Leben genommen. Deshalb will Sasha alles anders machen als sie, denn, davon ist sie überzeugt, nur
so kann sie überleben. Doch Sasha spricht mit niemandem über ihren Plan und ihre Liste und so trifft…mehrVom Umgang mit Trauer und dem Suizid eines geliebten Menschen
Sasha möchte nicht weinen und nicht trauern, auch wenn das keiner verstehen kann. Ihre Mutter litt unter Depressionen und hat sich das Leben genommen. Deshalb will Sasha alles anders machen als sie, denn, davon ist sie überzeugt, nur so kann sie überleben. Doch Sasha spricht mit niemandem über ihren Plan und ihre Liste und so trifft sie auf Unverständnis und muss gegen die Bemühungen ihrer Mitmenschen ankämpfen, ihr zu helfen …
Es ist immer schlimm, die Mutter zu verlieren. Ob als Kind oder als Erwachsener – man kommt mit dieser Situation ganz schlecht klar. Für alle Hinterbliebenen ist es noch dazu besonders schwer, den Freitod eines geliebten Menschen zu verstehen und akzeptieren. Sasha ist an der Schwelle zum Teenager, sie steht kurz vor der Pubertät. Das ist noch mal eine besondere Zeit für Kinder, besonders für Mädchen. Insgesamt ist also von Anfang an klar, dass Sasha alles sein kann, aber nicht glücklich. Ich weiß nicht, wie die Zielgruppe darauf reagiert, mich hat Sasha sofort für sich gewonnen und ihre Situation hat mich sehr bewegt. Auf Anhieb sprang bei mir der Beschützerinstinkt an.
Dass Sasha niemandem sagt, was in ihr vorgeht, macht mich sehr betroffen. Dennoch kann ich ihre Beweggründe nachvollziehen. Mit Traurigkeit fing bei ihrer Mutter alles an und Sasha weiß nicht, wo Traurigkeit aufhört und Depression beginnt. Sasha will leben, Sasha will glücklich werden und Sasha möchte niemanden so traurig machen, wie ihre Mutter das getan hat. Für sie ist die logische Konsequenz, so zu handeln, wie sie es tut. Die Idee, Comedy Queen zu werden, um dieses Ziel zu erreichen, ist naheliegend.
Jenny Jägerfeld erzählt eine sehr traurige Geschichte auf sehr humorvolle Weise. Das mag zunächst seltsam klingen, doch zeigt es gerade der Zielgruppe, wie nah beide Gefühle beieinander liegen. Auch lernen die Kids, wie wichtig es ist, sich auszutauschen. Ob nun mit einem Elternteil, Freunden oder Vertrauenspersonen – andere Personen können einem die Denkfehler zeigen oder auch ganz einfach helfen.
Mich hat das Buch sehr bewegt und am Ende habe ich tatsächlich heftig weinen müssen. Vielleicht liegt es daran, dass meine Mutter mir nach fast 8 Jahren noch immer übel fehlt (sie starb allerdings an einer Krankheit, hat sich nicht das Leben genommen). Aber ganz viel liegt es auch daran, dass Jenny Jägerfeld exakt die richtigen Worte gefunden hat, die sie Sasha hat sagen lassen. Man merkt einfach, dass sie Fachwissen besitzt!
Schade finde ich, dass auf der Buchrückseite/im Klappentext meiner Meinung nach viel zu viel vom Buchinhalt vorweggenommen wird! Dafür kann die Autorin allerdings nichts, nur der Verlag. Deshalb gebe ich der Story, der Autorin und der Übersetzerin die vollen fünf Sterne.