Compassion ist die Haltung der Mitleidenschaft. Sie besagt, dass mich die aus welche Gründen auch immer schwierige Situation eines anderen Menschen nicht gleichgültig lässt, sondern zum Handeln herausfordert. Diese Haltung ist in einer sich entsolidarisierenden Gesellschaft im Schwinden begriffen. Die Initiatoren des Compassion-Projekts sehen angesichts dieser Entwicklung in der Bildung sozialer Sensibilität und sozialverpflichteter Haltungen eine Aufgabe, der sich auch die Schulen zu stellen haben. Erprobt wurde das Projekt in einem Großversuch 1996-98 an staatlichen und freien Schulen verschiedener Schularten. Die Schülerinnen und Schüler gehen während des Schuljahrs zwei bis vier Wochen lang in eine soziale Praktika werden unterrichtlich begleitet. Diese enge Verbindung von Praktikum und Unterricht ist entscheidend. Erlebnispädagogische Maßnahmen können nur dann zu Einstellungsänderungen führen, wenn die dabei gemachten Erfahrungen von den Schülern selbst reflektiert und gewichtet werden. Sie machen in der Begegnung und Zusammenarbeit mit Alten, Kranken, Behinderten oder Flüchtlingen Erfahrungen, die ihre soziale Sensibilität und ihr Selbstbewusstsein stärken.