Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut; Prof. Elmar Altvater), Veranstaltung: Internationale politische Ökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die Möglichkeit, Sonnenenergie in geldwerten elektrischen Strom zu verwandeln, der in die nationalen, interkontinentalen bzw. globalen Wirtschaftkreisläufe eingespeist werden kann, bedeutet dies, dass bei einer stetigen Zunahme der weltweiten Nutzung von Solarenergie als Reaktion auf die stetige Abnahme der Verfügbarkeit fossiler Energiereserven und unter der Vorraussetzung der erfolgten Errichtung eines weltweit integrierten Solarenergieversorgungsnetzes die jeweilig zu einem bestimmten Zeitpunkt t auf der Erdoberfläche auftreffende und in Elektrizität verwandelte Solarenergiemenge als Wertanker für eine aus dem SDR (Special Drawing Rights = Sonderziehungsrechte des IWF) zu entwickelnde Weltwährung (bzw. zunächst eine gemeinsame Währung der weiter oben postulierten Interregionalen Union (IU)) eingesetzt werden kann. Diese Währung könnte 'CAP' als Abkürzung für 'Kapitaleinheit' genannt werden und die Basiseinheit 1 CAP (= 1 SDR) haben. Die Nutzung von Solarenergie als Wertanker für eine Interregionale Währung würde im Prinzip - das Bestehen einer umfassenden und dynamisch expandierenden Ein-speisungsinfrastruktur vorrausgesetzt - die sukzessive Erweiterung der innerhalb des Interregionalen Verbundes zirkulierenden Geldmenge in Proportionalität zu der Zunahme der tatsächlich in den Interregionalen Wirtschaftskreislauf eingespeisten Energiemenge rechtfertigen. Nach Einschätzung des Verfassers dürfte die solcherart zu erzielende Ausweitung der Geldmenge bezogen auf die Jurisdiktion bzw. den Ausdehnungsbereich der weiter oben postulierten Interregionalen Union (IU) bis etwa zum Jahre 2050 etwa in dem Größenordnungsbereich zwischen dem Faktor 1.000 und 10.000 angesiedelt sein. Es ist diese Ausdehnung der IU-Zentralbankgeldmenge, die berechtigten Anlass zu dem Optimismus gibt, dass die innerhalb der IU unbedingt erforderlichen Kohäsions- und Strukturanpassungsprozesse auch konkret und mit adäquater Wertdeckung finanziert werden können. Der relative Standortvorteil vieler Entwicklungsländer bezogen auf die Einstrahlungsdichte von Solarenergie pro Quadratmeter wird hierbei bei erfolgter Ein-speisung von Solarstrom in IU-weite Energieverbundnetze zur Zahlung von Einspeisungsvergütungen an die entsprechenden Länder führen, die mittelfristig die Zahlung von Entwicklungshilfe an dieselben überflüssig machen und zur konkreten Grundlage für den Aufbau von Infrastruktur, funktionierenden Marktwirtschaften und umfassenden sozialen Sicherungssystemen werden wird.
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