Lobbyismus ist seit mehreren Jahrzehnten, sogar Jahrhunderten vertreten. Man geht davon aus, dass bereits die Römer damals eine Form von Lobbyismus betrieben haben. Lobbyismus bezeichnet Personen oder Personengruppen, die ihre Partikularinteressen bündeln und versuchen, wohl organisiert auf Gesetzesentwürfe bzw. die Gesetzgebung einzuwirken. Diese Praxis wird oft von der Öffentlichkeit sehr negativ konnotiert. Gründe dafür sind die vielen negativen Schlagzeilen und die an vielen Stellen herrschende Grauzone im Lobbyismus. Bezogen auf Gemeinwohlverbände oder Umweltverbände, welche eine medienwirksame Form der Interessensvertretung betreiben, besteht in der Öffentlichkeit eher eine positive Resonanz. Die oftmals kritisierte, negativ empfundene Interessensvertretung bezieht sich auf Wirtschaftsunternehmen mit ihren Verbänden, Auftragslobbyisten und Anwälten. Sie verfügen über hohe Ressourcen, was ihre Arbeit sehr effektiv macht und ihnen einen Vorteil gegenüber Gemeinnützigen-, Verbraucher- oder Umweltverbänden ermöglicht. Durch Compliance bzw. Regelkonformität könnte die Interessensvertretung wieder in ein positives Licht gerückt werden. Unter Compliance versteht man alle Mittel, die dazu dienen, die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien oder Verträge zu gewährleisten. Wie kann Compliance also für eine regeltreue und rechtschaffene Interessenvertretung dienlich sein?