Versuche, die Produktivität der Büroarbeit in Unternehmen durch den Einsatz von Infonnations-und Kommunikationssysternen zu erhöhen, haben inzwischen zu einer weitgehenden Unterstützung der einzelnen Aufgabenträger geführt. Arbeitsteilige Prozesse und die in diesem Zusammenhang anfallenden Koordinationstätigkeiten werden jedoch bisher nur unzureichend unterstützt. Die erhofften Produktivitätssteige rungen sind dabei häufig ausgeblieben. Eine Unterstützung der kooperativen Arbeit mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Menschen durch den Einsatz von Infonnations und Kommunikationstechnik zu verbessern, ist das Ziel des Forschungsgebietes Computer-Supported Cooperative Work (CSCW). Die Beiträge zu CSCW kommen aus verschiedenen Disziplinen, wobei zur Zeit der Schwerpunkt im Bereich der Informatik liegt. Die Probleme der Anwendung und des Einsatzes von CSCW-Systemen in Orga nisationen werden aber dabei häufig nur am Rande berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor aus dem Blickwinkel der betriebswirt schaftlich orientierten Wirtschaftsinfonnatik ein Konzept für ein Koordinationssystern zur Unterstützung arbeitsteiliger Prozesse der Büroarbeit. In den einleitenden Kapiteln werden zunächst die Koordination arbeitsteiliger Büroarbeit und die Anforderungen an ein KooJ;dinationssystem untersucht. Darüber hinaus wird ein Überblick über das breite Spektrum bestehender Ansätze gegeben. Auf dieser Grundlage wird dann eine Architektur eines Koordinationssystems entwickelt, die auf dem Konzept semi-auto norner Agenten aus dem Bereich der Verteilten Künstlichen Intelligenz beruht. Ziel ist es, neben strukturierten Aufgaben auch semi-und unstrukturierte Aufgaben zu unter stützen. Damit wird aktuellen und in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnenden Forderungen wie der Unterstützung flacherer Organisationen, höherer Transparenz und einer ganzheitlichen Sachbearbeitung durch Infonnations- und Kommunikations systeme explizit Rechnung getragen.