Seit den 1960er Jahren wurde eine schier unüberschaubare Menge an Kreativitätstechniken formuliert, also Denk- und Verhaltensregeln, deren Befolgung die Kreativität von Individuen oder Gruppen erhöhen soll. In diesem Buch wird ein Ansatz zur Klassifizierung und Computerunterstützung von kollaborativen Kreativitätstechniken und -prozessen vorgestellt. Grundlage des Ansatzes bildet ein einheitliches formalisiertes Modell des Kreativitätsprozesses, das systematisch aus der Analyse kognitiver und deskriptiver psychologischer Kreativitätsprozessmodelle auf der einen Seite sowie einer Vielzahl von Kreativitätstechniken auf der anderen Seite entwickelt wurde. Mit dem Modell lassen sich sowohl konkrete Kreativitätsprozesse als auch Kreativitätstechniken abbilden. Das Modell wird in eine Softwarearchitektur eines generischen Kreativitätsunterstützungssystems eingebettet, mit dem sich beliebige auf dem Modell basierende Kreativitätsprozesse und Kombinationen dieser durchführen lassen. Mit Hilfe einer vergleichende Evaluierung des Systems werden die Vor- und Nachteile des Ansatzes diskutiert.