Die Ideale der Aufklärung werden oft in der Parole der Französischen Revolution, "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", zusammengefasst. Dieser Wortlaut kommt uns heute ein wenig unzeitgemäß vor. "Freiheit" ist von der politischen Rechten beschlagnahmt und wird in diesen Kreisen zumeist auf "ökonomische Freiheit" reduziert. "Brüderlichkeit" schließt die weibliche Hälfte der Bevölkerung aus.Eine modernisierte Version der Parole wäre "Rationalität, Gleichheit, Demokratie". "Rationalität" bezeichnet das Recht, im Prinzip alles in Frage zu stellen - philosophische und religiöse Dogmen, gesellschaftliche Institutionen -, und bewahrt damit die breitere Bedeutung des Freiheitsbegriffes. "Demokratie" umfasst im weiteren Sinne allgemeine und gleiche Wahlen, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichstellung von Frauen und Männern, Freiheit der Presse und andere Aspekte der liberalen Demokratie. Wenn wir diese Definition als Ausgangspunkt nehmen, wie steht es dann heute um die Ideale der Aufklärung
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Eike Gebhardt ist einverstanden mit Per Molanders These, dass Bildung der Schlüssel sei zur Aufklärung und damit auch zu einer verträglichen, dem Gemeinwohl verhafteten Demokratie. Der Kapitalismus könne das nicht garantieren. Wichtig sei Molander auch das Ideal der Allmende. Auch damit erklärt sich Gebhardt einverstanden. Nur Molanders Beharren auf der Vernunft, die es - von genügend Bildung unterfüttert - am Ende richten werde, erscheint dem Rezensenten nicht schlüssig: zu "problematisch" erscheint ihm der Begriff der Vernunft.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein tiefschürfendes, hochinteressantes Buch" Freitag Blog "Ein lesenswertes Werk der Aufklärung" lokalkompass.de