In "Conrad der Leutnant" schafft Carl Spitteler einen autobiografischen Roman, der durch seine eindringliche Sprache und plastische Charakterisierung besticht. Das Werk thematisiert die innere Zerrissenheit des Protagonisten, der als junger Offizier im Spannungsfeld zwischen Pflichtbewusstsein und persönlichen Idealen navigiert. Spitteler verwendet eine lyrische Prosa, die die psychologischen Konflikte und die kritischen Reflexionen des Individuums vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Erwartungen hervorragend einfängt. Der Roman ist nicht nur eine autobiografische Aneignung, sondern auch eine scharfe Analyse der militärischen und ethischen Fragestellungen seiner Zeit, was ihn in den Kontext der literarischen Strömungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einfügt. Carl Spitteler, der für seine poetische und essayistische Arbeit bekannt ist, war stark von den politischen Unruhen und den kulturellen Umwälzungen seiner Zeit beeinflusst. Der Schweizer Schriftsteller, der 1919 den Nobelpreis für Literatur erhielt, war Zeitzeuge der gesellschaftlichen Umbrüche und kämpfte innerlich mit den Spannungen zwischen nationaler Identität und humanistischem Idealismus. Diese Erfahrungen fließen unverkennbar in das Werk ein und geben dem Leser einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche vor einem krisenhaften historischen Hintergrund. "Conrad der Leutnant" ist eine fesselnde Lektüre für alle, die sich für die psychologischen Dimensionen des Individuums im Kontext des Militarismus interessieren. Spitteler gelingt es, durch eine faszinierende Erzählweise und tiefgründige Reflexionen, die Leser zum Nachdenken über eigene Werte und ethische Dilemmata anzuregen. Ein essentieller Beitrag zur Literatur, der sowohl als historische Analyse als auch als literarisches Meisterwerk angesehen werden kann.
Bitte wählen Sie Ihr Anliegen aus.
Rechnungen
Retourenschein anfordern
Bestellstatus
Storno