Seit über drei Jahrzehnten wird das "Phänomen Controlling" im deutschen Sprachraum diskutiert. Auch die industrielle Praxis beschäftigt sich in zunehmendem Maße mit dieser Konzeption, die allgemein als neuartig und erfolgsfördernd gilt. Aber ist Controlling für deutsche Industrieunternehmungen tatsächlich etwas so gänzlich Neues? Gab es nicht bereits vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges hierzulande Ansätze eines Controlling oder sogar geschlossene Controlling-Konzeptionen? Und wenn ja, wie sah deren aufgabenmäßige und organisatorische Gestaltung aus und von welchen Faktoren wurde sie im Laufe der Zeit beeinflußt? Diesen Fragen geht die vorliegende Arbeit nach. Sie setzt sich zunächst kritisch mit dem heutigen Stand der Controlling-Forschung auseinander, um danach die Entwicklung des Controlling in zwei ausgewählten Unternehmungen - der BASF AG und der Siemens AG - einer umfassenden empirischen Analyse zu unterziehen. Am Ende steht die Frage, welche Schlußfolgerungen sich aus den gewonnenen Erkenntnissen für die zukünftige Gestaltung industrieller Controlling-Konzeptionen ziehen lassen.