Die Verkürzung von Entwicklungszeiten hat derzeit bei vielen Unternehmen höchsten Stellenwert. In engem Zusammenhang damit stehen Bestrebungen, die Produktionskosten bereits in der Entwicklung im Sinne eines Design to Cost zu optimieren. Just-In-Time in Forschung & Entwicklung und Konstruktion vereint Veränderungen der Organisation, der Abläufe sowie des Methodeneinsatzes, um Zeit- und Kostenpotenziale zu erschließen. Die Zielgröße der Veränderungen ist der Mitarbeiter im Innovationsprozess, die Veränderung der Abläufe und Strukturen ist der Schlüssel zur Realisierung der Verhaltensänderungen. Dem Controlling von F & E-Projekten kommt dabei hohe Bedeutung zu. Gilt es doch, in jedem Projekt Zeit- und Kostenpotenziale neu zu erschließen und Abweichungen zu vermeiden. Die Zielsetzung des vorliegenden Buches beinhaltet die Gestaltungsmöglichkeiten des F & E-Projektcontrollings als Baustein im Just-In-Time-Konzept. Der Autor zeigt auf, dass bestehende Ansä tze des ergebnisorientierten F & E-Controlling zu erweitern sind und darüber hinaus ein prozessorientiertes Controlling zu entwerfen ist, um die Effizienz der Projekte sicherzustellen. Just-In-Time in F & E-Projekten fordert die Vorverlagerung von Erkenntnisprozessen und die Erhöhung des Anteils deterministischer Prozesse, um technische und betriebswirtschaftliche Risiken und somit spätere Änderungen zu vermeiden. Ergebnis ist eine im Vergleich zum traditionellen Vorgehen wesentlich höhere Strukturiertheit, die die oftmals in der Literatur propagierte Parallelbearbeitung erst ermöglicht. Die Umsetzung des JIT-Konzeptes erfordert deshalb ein geändertes Controlling-Konzept, das integrierte Regelkreise mit schnellen Rückkoppelungsmöglichkeiten im Innovationsprozess installiert. Die derzeit gebräuchlichen Controlling-Instrumente, die überwiegend auf die Ergebnisse Zeit, Kos ten und Qualität ausgerichtet sind, werden erst in der Realisierungsphase wirksam; in der Konzeptphase liegen noch keine Ergebnisse vor, ein ergebnisorientiertes Controlling muss deshalb versagen. Der Autor leitet aus empirischen Untersuchungen qualitative und quantitative Messgrößen ab, die es ermöglichen, bereits in der Konzeptphase wirksam Abweichungen zu erkennen, indem Zeit- und Kostentreiber identifiziert oder ganz vermieden werden. Die prozessorientierten Messgrößen umfassen die Marktorientierung des Entwicklungsprozesses, eine ganzheitliche Bearbeitung sowie die Vermeidung von Verschwendung im Ablauf. Die Arbeit bildet durch die Systematisierung und Analyse bestehender Instrumente zum ergebnisorientierten Projektcontrolling sowie der Erarbeitung empirisch abgesicherter Instrumente und Methoden zum prozessorientierten Projektcontrolling eine solide Basis, um dem Interessierten Wege aufzuzeigen, die Effizienz von Innovationsprozessen dauerhaft zu erhöhen.