Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Umweltwissenschaften, Note: 1,7, Technische Universität Berlin (Architektur Umwelt Gesellschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Flächenverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland steigt seit Jahren an. Auch in Baden-Württemberg, einem der am dichtesten besiedelten Bundesländer, wird immer mehr Natur verbaut. In den letzten 50 Jahren hat sich die vom Menschen in Anspruch genommene Fläche (für Siedlung und Verkehr) mehr als verdoppelt (sie beträgt heute über 13%, d.h. 471.800 ha). Der tägliche Flächenverbrauch für Baumaßnahmen beträgt in Baden Württemberg 12 ha. Soll das im Landes-Umweltplan in Baden-Württemberg festgeschriebene Ziel einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs erreicht werden, ist es dringend notwendig, hierzu Maßnahmen zu ergreifen.
Neben dem Bau- und Raumordnungsgesetz und dem Bodenschutzgesetz hat das Naturschutzrecht zu diesem Zwecke vor inzwischen über 25 Jahren die Instrumente Eingriffsregelung und Landschaftsplanung geschaffen. Doch trotz dieser staatlichen Regularien bleibt der Flächenverbrauch auf hohem Niveau. Dies könnte zu der Einschätzung führen, dass die bestehenden Instrumentarien wirkungslos seien. Doch um die Wirkung und die tatsächliche Umsetzung von Eingriffsregelung und Landschaftsplanung realistisch beurteilen zu können, müssen umfassende Wirkungs- und Erfolgskontrollen durchgeführt werden. Dies ist bisher nur in sehr unzureichendem Maße geschehen. Idealerweise müssten die Instrumente des Naturschutz in ein umfassendes Konzept des Controlling analog zur Zielvorgabe und Umsetzungskontrolle in der Betriebswirtschaft eingebunden werden. In der Privatwirtschaft existiert ein umfassend ausgearbeitetes Verständnis für die Wichtigkeit eines anreizkompatiblen und transparenten Lenkungs- und Überwachungsprozesses, um Ineffizienzen zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Diplomarbeit mit dem Thema Controlling von Instrumenten des Naturschutzes . Herausgearbeitet werden nach einer Problematisierung des Ist-Zustandes - nicht nur allgemeine Vorschläge für verbesserte Umsetzungsprozesse des Naturschutzes. Am konkreten Fallbeispiel Freiburg in Breisgau werden vom Autor empirische Erfolgskontrollen durchgeführt und spezifische Verbesserungspotentiale ausgearbeitet. Dies mündet nicht zuletzt in einer eigenständig erstellten Datenbankkonzeption für ein innerörtliches Kompensationsflächenkataster.
Gerade in einer Stadt wie Freiburg, die sich doch als Wohlfühlstadt definiert und mit ihrem hohen ökologischen Bewusstsein sogar Werbung betreibt ( Ökohauptstadt ) und als deren Hauptstandortvorteil ihre hohe Lebensqualität herausgestellt wird, sollte ein verbessertes Naturschutz-Controlling von großem Interesse sein. In dieser Stadt, die so beliebt ist, dass sie seit langer Zeit ständig an Einwohnern zunimmt und in der deshalb ein hoher Bedarf an Bauflächen besteht, könnte eine verbesserte Landschaftsplanung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sorgen und die Lebensqualität in der Kommune erhalten.
Der Zugang zu den empirischen Unterlagen des Teils B wurde dem Verfasser während eines Praktikums bei der Stadt Freiburg (Stadtplanungsamt, Bereich Grünordnungsplanung) ermöglicht. Während des Praktikums im Zeitraum Juni 2003 bis August 2003 und im Anschluss daran erfolgte auch die Kontrolle insbesondere zur Realisierung der grünordnerischen Festsetzung von B-Plänen vor Ort durch den Bearbeiter.
Gang der Untersuchung:
Die Gliederung der Diplomarbeit wird in drei grundlegende Bestandteile untergliedert: In den Grundlagenteil (A), in den anwendungsorientierten Teil B, der sich mit der Erfolgskontrolle der Instrumente des Naturschutzes in Freiburg befasst und in den Teil C, der das dafür entwickelte Kompensationsflächenkataster mit Datenbank und das Geographische Informa...
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Der Flächenverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland steigt seit Jahren an. Auch in Baden-Württemberg, einem der am dichtesten besiedelten Bundesländer, wird immer mehr Natur verbaut. In den letzten 50 Jahren hat sich die vom Menschen in Anspruch genommene Fläche (für Siedlung und Verkehr) mehr als verdoppelt (sie beträgt heute über 13%, d.h. 471.800 ha). Der tägliche Flächenverbrauch für Baumaßnahmen beträgt in Baden Württemberg 12 ha. Soll das im Landes-Umweltplan in Baden-Württemberg festgeschriebene Ziel einer deutlichen Reduzierung des Flächenverbrauchs erreicht werden, ist es dringend notwendig, hierzu Maßnahmen zu ergreifen.
Neben dem Bau- und Raumordnungsgesetz und dem Bodenschutzgesetz hat das Naturschutzrecht zu diesem Zwecke vor inzwischen über 25 Jahren die Instrumente Eingriffsregelung und Landschaftsplanung geschaffen. Doch trotz dieser staatlichen Regularien bleibt der Flächenverbrauch auf hohem Niveau. Dies könnte zu der Einschätzung führen, dass die bestehenden Instrumentarien wirkungslos seien. Doch um die Wirkung und die tatsächliche Umsetzung von Eingriffsregelung und Landschaftsplanung realistisch beurteilen zu können, müssen umfassende Wirkungs- und Erfolgskontrollen durchgeführt werden. Dies ist bisher nur in sehr unzureichendem Maße geschehen. Idealerweise müssten die Instrumente des Naturschutz in ein umfassendes Konzept des Controlling analog zur Zielvorgabe und Umsetzungskontrolle in der Betriebswirtschaft eingebunden werden. In der Privatwirtschaft existiert ein umfassend ausgearbeitetes Verständnis für die Wichtigkeit eines anreizkompatiblen und transparenten Lenkungs- und Überwachungsprozesses, um Ineffizienzen zu vermeiden.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Diplomarbeit mit dem Thema Controlling von Instrumenten des Naturschutzes . Herausgearbeitet werden nach einer Problematisierung des Ist-Zustandes - nicht nur allgemeine Vorschläge für verbesserte Umsetzungsprozesse des Naturschutzes. Am konkreten Fallbeispiel Freiburg in Breisgau werden vom Autor empirische Erfolgskontrollen durchgeführt und spezifische Verbesserungspotentiale ausgearbeitet. Dies mündet nicht zuletzt in einer eigenständig erstellten Datenbankkonzeption für ein innerörtliches Kompensationsflächenkataster.
Gerade in einer Stadt wie Freiburg, die sich doch als Wohlfühlstadt definiert und mit ihrem hohen ökologischen Bewusstsein sogar Werbung betreibt ( Ökohauptstadt ) und als deren Hauptstandortvorteil ihre hohe Lebensqualität herausgestellt wird, sollte ein verbessertes Naturschutz-Controlling von großem Interesse sein. In dieser Stadt, die so beliebt ist, dass sie seit langer Zeit ständig an Einwohnern zunimmt und in der deshalb ein hoher Bedarf an Bauflächen besteht, könnte eine verbesserte Landschaftsplanung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung sorgen und die Lebensqualität in der Kommune erhalten.
Der Zugang zu den empirischen Unterlagen des Teils B wurde dem Verfasser während eines Praktikums bei der Stadt Freiburg (Stadtplanungsamt, Bereich Grünordnungsplanung) ermöglicht. Während des Praktikums im Zeitraum Juni 2003 bis August 2003 und im Anschluss daran erfolgte auch die Kontrolle insbesondere zur Realisierung der grünordnerischen Festsetzung von B-Plänen vor Ort durch den Bearbeiter.
Gang der Untersuchung:
Die Gliederung der Diplomarbeit wird in drei grundlegende Bestandteile untergliedert: In den Grundlagenteil (A), in den anwendungsorientierten Teil B, der sich mit der Erfolgskontrolle der Instrumente des Naturschutzes in Freiburg befasst und in den Teil C, der das dafür entwickelte Kompensationsflächenkataster mit Datenbank und das Geographische Informa...
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