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Unzählige angesagte Insidertipps lassen Sie den Berliner Spirit spüren Mit leicht zugänglichen Veranstaltungs-, Übernachtungs- und Verkehrsinformationen im Serviceteil Berlin hat alles, nur kein Meer. Ob es um Theater, Film und Varieté geht, um Galerien und Museen, Architektur, Städtebau und Design oder um ausschweifende Clubnächte - diese Stadt bietet für jeden etwas. Und doch hat Berlin einen sehr eigenen Charakter und hält sich lieber alle Optionen offen, Currywurst und Champagner zum Beispiel. Cool Berlin gibt Einblick in handverlesene Orte, die eine der coolsten Städte weltweit ausmachen.…mehr

Produktbeschreibung
Unzählige angesagte Insidertipps lassen Sie den Berliner Spirit spüren
Mit leicht zugänglichen Veranstaltungs-, Übernachtungs- und Verkehrsinformationen im Serviceteil
Berlin hat alles, nur kein Meer. Ob es um Theater, Film und Varieté geht, um Galerien und Museen, Architektur, Städtebau und Design oder um ausschweifende Clubnächte - diese Stadt bietet für jeden etwas. Und doch hat Berlin einen sehr eigenen Charakter und hält sich lieber alle Optionen offen, Currywurst und Champagner zum Beispiel. Cool Berlin gibt Einblick in handverlesene Orte, die eine der coolsten Städte weltweit ausmachen. Moderatorin und Berlinexpertin Tita von Hardenberg verrät Insidertipps.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2015

Für den Tisch Berlin steht mehr als jede andere europäische Metropole für das Unfertige, rasch Wechselnde und für alles Neue, Offene. Das ist der größte Reiz dieser Stadt, die ihre Arme bisher allen geöffnet hat. Doch hat sich in den letzten Jahren viel verändert: Mit der Gentrifizierung vieler Viertel haben sich exklusive Unternehmen, Hotels, Cafés und Stores ausgebreitet, die bleiben wollen und sich das auch leisten können. Sie sind Anlaufstelle für diejenigen, die in einer Stadt wie Berlin, die für ihr Nachtleben, ihre Kunst und ihren Bohemeruf berühmt ist, nicht auf bürgerliche Annehmlichkeiten wie Sterneküche, Design und Luxus verzichten wollen.

Das Buch "Cool Cities. Berlin" zeigt auf hochglänzenden Fotografien diese neuen Luxusorte, darunter das "Soho House", das "Hotel de Rome" und Modegeschäfte wie den Departmentstore 206 oder das Högerzeil. Auf Englisch und Deutsch geschrieben, richtet es sich an ein breites Publikum und erzählt noch mal Altbekanntes, von Kennedys Besuch der Stadt im Jahr 1963 und vom feierfreudigen Ex-Bürgermeister Klaus Wowereit. In Schlaglichtern werden Unterkünfte, Cafés und Restaurants, Bars, Shoppingmöglichkeiten und kulturelle "Hotspots" vorgestellt, wobei sich die Autoren bemühen, sowohl Traditionsadressen als auch das junge und schrecklicherweise immer wieder so genannte "hippe" Berlin vorzustellen - die Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzkölln, Tiergarten, Charlottenburg und Wilmersdorf, die allerdings in Wirklichkeit so gentrifiziert und bürgerlich sind, wie es nur geht. Dass die sogenannte Szene nach Wedding, Moabit und Treptow zieht, wird kaum berücksichtigt. Insofern bildet das Buch eher ab, was gestern in Berlin spannend war und was ältere Leute von außen als "jung" empfinden. Eine der "hippen" Adressen ist demnach beispielsweise das "25hours"-Hotel, das "new kid in town", so der unbekannte Verfasser des Texts, dessen "Vater", der Hotelvisionär Christoph Hoffmann, eine Seite weiter porträtiert wird. Der Hamburger habe sich entschieden, das Hotel direkt neben dem Zoologischen Garten zu plazieren und so die Gegend um den Kurfürstendamm aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, was schon längst vor der Eröffnung des Hotels geschah. Trotzdem ist die Wiederbelebung des Turms, in dem das Hotel residiert, und des darunterliegenden Bikini-Hauses im Stil der internationalen Nachkriegsmoderne ein Segen für den Westen. Alles kommt woanders her - der Tee aus Russland, die Turnschuhe aus Frankreich, das Essen aus Nahost und die Mode aus Italien.

Das Buch bemüht sich, über Anregungen hinaus dem Leser die Gewohnheiten echter Berliner nahezubringen. Doch gibt es diese festen Gewohnheiten überhaupt? Im "Adlon", heißt es beispielsweise, nähmen die Berliner gerne ihren Nachmittagstee ein. Das überrascht, denn nichts klingt weniger nach einem echten Berliner, als klaglos 11,50 Euro (!) für einen Nachmittagstee zwischen Touristengrüppchen hinzublättern. Dann schon eher Filterkaffee im Späti um die Ecke. Inzwischen "cornert" man ja sogar in Hamburg, lässig mit Freunden an einer Straßenecke stehend, ein Bier in der Hand. Genauso unwahrscheinlich ist es, wie das Buch suggeriert, "den" Berliner im "Pauly Saal" oder im "Borchardt" speisend anzutreffen, es sei denn, seine Firma lädt zum Geschäftsessen ein.

Einige Orte, an denen man schon eher Einheimische findet, werden nur kurz vorgestellt: die Prinzessinnengärten mit ihren urbanen Kleinäckern in Plastiksäcken, die Tempelhofer Freiheit, ehemals ein Flugfeld, oder der Viktoriapark, in dessen Zentrum sich der Kreuzberg befindet, auf dem Weinreben angebaut werden. Insgesamt mangelt es dem Buch aber an wirklich interessanten Berliner Adressen.

Wer Berlin wirklich erfahren will, sollte "Cool Cities" rasch zur Seite legen und sich lieber durch die Straßen treiben lassen. Oder mal einen Ausflug zur Dauerbaustelle machen, die eines Tages Berlins Flughafen werden soll. Dort würde man Berlins Selbstverständnis als ewig unfertige, pleitengebeutelte Stadt viel eher begegnen.

aziz

"Cool Cities. Berlin". teNeues, 220 Seiten, ca. 250 Farbfotografien, 49,90 Euro. Interaktiv auch als App nutzbar.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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