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Tikka Molloy war in diesem langen, heißen Sommer von 1992 elf Jahre und zwei Monate alt und wuchs in einem abgelegenen Vorort in Australien auf, der von eindringendem Buschland umgeben war. In diesem heißesten Sommer seit Gedenken verschwanden die Van Apfel-Schwestern - Hannah, die schöne Cordelia und Ruth - auf mysteriöse Weise während eines Showstopper-Konzerts der Schule im Amphitheater am Fluss. Sind sie weggelaufen? Wurden sie entführt? Während die Suche nach den Schwestern die kleine Gemeinschaft vereint, wurde das Geheimnis ihres Verschwindens nie gelöst. Jetzt, Jahre später, ist Tikka…mehr

Produktbeschreibung
Tikka Molloy war in diesem langen, heißen Sommer von 1992 elf Jahre und zwei Monate alt und wuchs in einem abgelegenen Vorort in Australien auf, der von eindringendem Buschland umgeben war. In diesem heißesten Sommer seit Gedenken verschwanden die Van Apfel-Schwestern - Hannah, die schöne Cordelia und Ruth - auf mysteriöse Weise während eines Showstopper-Konzerts der Schule im Amphitheater am Fluss. Sind sie weggelaufen? Wurden sie entführt? Während die Suche nach den Schwestern die kleine Gemeinschaft vereint, wurde das Geheimnis ihres Verschwindens nie gelöst. Jetzt, Jahre später, ist Tikka nach Hause zurückgekehrt und versucht, dieses seltsame Ereignis zu verstehen. Den Sommer, der sie geprägt hat. Die Mädchen, die sie nie vergessen hat. The Van Apfel Girls are Gone ist brillant beobachtet, dornig, scharf, lustig und unerwartet liebenswert. Das Buch ist teils ein Mysterium, teils eine Coming-of-Age-Geschichte - mit einer dunkel schimmernden, ungeklärten Abwesenheit im Herzen.
Autorenporträt
Felicity McLean ist Autorin und Journalistin. Ihr Debütroman "The Van Apfel Girls are Gone" wurde in mehr als einem halben Dutzend Ländern veröffentlicht. Der Roman war eine Barnes & Noble-Auswahl "Discover Great New Writers" in den USA und wurde für die Indie Book Awards und für die britischen Dagger Awards und die Davitt in die engere Wahl nominiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2021

Tod in der Vorortwelt
Krimis in Kürze: Tuomainen, McLean und Tanja Weber

Blurbs sind eine immer leicht inflationäre Währung. Aber wenn der finnische Regisseur Aki Kaurismäki über das Buch seines Landsmanns Antti Tuomainen sagt, es sei "einfach großartig", und wenn der Krimiautor Jan Costin Wagner zusammen mit seiner Frau Niina Katariina das Buch übersetzt hat, ist das Grund genug, das Urteil zu prüfen. "Der Kaninchen-Faktor" (Rowohlt, 352 S., br., 16,- Euro) ist zwar nicht so lakonisch wie ein Kaurismäki-Film, aber sein Humor ist eher von der schwärzeren Sorte.

Der Roman handelt vom Versicherungsmathematiker Henri, für den das Leben eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten ist. Henri erbt von seinem verstorbenen Bruder ausgerechnet einen Abenteuerpark. Das klingt nach ein bisschen viel Konstruktion, lässt sich aber mit einem kuriosen Todesfall ziemlich gut an, bei dem das Ohr eines Riesenhasen im Park eine Schlüsselrolle spielt.

Der pedantische Henri entdeckt nicht nur hässliche finanzielle Unregelmäßigkeiten in der Buchführung des Parks, sondern im Laufe des Geschehens auch die Liebe zu einer Parkmitarbeiterin und Künstlerin mit etwas dubiosen Kontakten. Und er muss all seine mathematischen Fähigkeiten einsetzen, um mit den kriminellen Gläubigern des Bruders fertig zu werden. Das liest sich, versetzt mit etwas Schopenhauer und Finanzmarkttricks, sehr unterhaltsam, zumal auch der Riesenhase noch einmal zum Einsatz kommt.

"Cordie" (Polar, 377 S., br., 15,- Euro) von Felicity McLean ist nicht unbedingt ein klassischer Krimi, sondern eher Gespenster- und Coming-of-Age-Geschichte. Seine Qualität schmälert das nicht. Im Gegenteil. Tikka, die Icherzählerin, die ihre Eltern in der australischen Heimat besucht, lässt ein Ereignis aus ihrer Kindheit auch nach zwanzig Jahren nicht los: das Verschwinden dreier Schwestern aus der Vorortwelt. Eine wurde später tot aufgefunden, von den beiden anderen fehlt jede Spur.

Vor allem Cordie, die hübscheste der drei Töchter eines Predigers, glaubt Tikka immer wieder zu sehen, in der Stadt, im Bus - und dann löst das Bild sich wieder auf. Felicity McLean schreibt eine klare, anschauliche Prosa, sie spielt mit Motiven aus Joan Lindsays "Picknick am Valentinstag", und sie wechselt geschickt zwischen Rückblenden und Tikkas Gegenwart. So fällt Licht auf die Vorgeschichte des Verschwindens, es werden Fakten und Gründe erkennbar, ohne dass sich eine komplette Rekonstruktion ergäbe. Denn es geht auch nicht um Aufklärung eines Falls, sondern darum, dass Tikka sich am Ende befreit: "Nun erkannte ich es: Niemand wird es je wirklich wissen."

Alles andere als ein üblicher Krimiplot erwartet einen auch in Tanja Webers "Betongold" (Hoffmann und Campe, 240 S., geb., 20,- Euro), obwohl ein frühpensionierter Mordkommissar dabei ist. Es ist eher ein München-Roman, genauer gesagt: ein Obergiesing-Roman, weil sie da alle herkommen, sich seit der Kindheit kennen und immer noch dort wohnen: der Stani, der Smokey, der Moni. Dann liegt der Stani, ein Strizzi, tot in der Baugrube - ein Sturz, ein Mord? Smokey, der Ex-Kommissar, will es wissen. Er quält sich mit Morbus Bechterew, er nennt ihn "den Russen", der ihn zum gebückten Gang zwingt. Und sie nennen ihn "Smokey", weil er aus therapeutischen Gründen Cannabis raucht.

Man muss sich ein wenig daran gewöhnen, dass alle Vornamen mit dem bestimmten Artikel versehen werden, aber merkt schnell, dass es für Klang und Rhythmus von Webers Prosa genau das Richtige ist. Sie hat eine schöne, leicht melancholische Tonlage gefunden, die nah an der gesprochenen Sprache ist, ohne sich durch Mundart oder Slang anzubiedern. Und es ist erstaunlich, wie gut dieser Sound zur Gemütslage der Männer jenseits der sechzig passt.

"Hier fehlt etwas und da, aber es ist alles, wie es früher war, einfach nur weniger", heißt es einmal unübertroffen knapp über Smokey. Es gibt auch ein paar Rückblenden, aus denen klar wird, wie Stani zu Geld kam und sich verzockte oder Smokey von seiner Frau verlassen wurde. Es gibt am Ende auch einen Täter und einen, der sich opfert. Aber das ist gar nicht so wichtig, das muss halt sein. Wichtig ist die Stimmung, ist die Atmosphäre des Buches, die im letzten Satz auf den Punkt kommt, den man ruhig verraten kann: "Heim nach Giesing." PETER KÖRTE

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"McLean zieht die Schichten eines sengenden australischen Sommers zurück und enthüllt die dunklen Geheimnisse und Lügen, die hinter der fröhlichen Fassade der Vorstadt verborgen sind. Dieses Debüt, teils Coming-of-Age-Story, teils Krimi, ist sowohl kraftvoll als auch nervenaufreibend. Publishers Weekly US