Eine Rezession zu „Corona in Senfsoße“ von Manu Kolditz Hermelschmidt
Corona in Senfsoße ist eigentlich ein Tagebuch aus einer Zeit, die die Nachkriegsgeneration und deren Kinder so noch nicht erlebt haben, Und doch ist es mehr als ein Tagebuch. Es liest sich kurzweilig und unterhaltsam, ist
andererseits auch mit Zeitzeugnissen in Form von Nachrichten verschiedener öffentlicher Quellen gespickt…mehrEine Rezession zu „Corona in Senfsoße“ von Manu Kolditz Hermelschmidt
Corona in Senfsoße ist eigentlich ein Tagebuch aus einer Zeit, die die Nachkriegsgeneration und deren Kinder so noch nicht erlebt haben, Und doch ist es mehr als ein Tagebuch. Es liest sich kurzweilig und unterhaltsam, ist andererseits auch mit Zeitzeugnissen in Form von Nachrichten verschiedener öffentlicher Quellen gespickt und mit entsprechenden persönlichen Eindrücken und Meinungen der Autorin versehen. So wird es den einen Leser vielleicht in seinem Erleben dieser Zeit bestätigen, den anderen eher nachdenklich machen und den nächsten vielleicht sogar provozieren. Aber gerade das macht die Qualität des Lesestoffes von Kolditz-Hermelschmidt aus: Man ist dabei, darüber nachzudenken, wie man diese Zeit jüngster Vergangenheit selbst gerade erlebt hat. Dabei wird der eine Leser vielleicht Parallelen, der Andere aber auch im eigenen Erleben völlig kontroverse Situationen feststellen. Selbst wenn Reflexionen des Lesers auf das politische und gesellschaftliche Geschehen in der Zeit des ersten Lockdowns der Pandemie sich von den Ansichten der Autorin unterscheiden, sind die Kalenderblätter ihres Tagebuches ein lesenswerter Stoff. Beschreibt er doch das Leben einer von Kultur, Kunst, Kreativität und Musik geprägten Familie in einer noch im Jahr davor undenkbaren und für alle neuen Situation. Die Protagonisten des Tagebuches vertreten aber auch all jene, die sich selbstständig, unabhängig mit dazugehörigem Risiko und Mut eine Existenz aufgebaut haben, welche durch die herrschenden Umstände gefährdet wird.
Man spürt beim Lesen den grundsätzlichen Optimismus der Autorin, ihre Liebe zur Familie, ihren Schülern und Freunden und die Emphatie zu ihren Mitmenschen und Entscheidern in dieser Zeit. Das wird letztendlich auch in dem Zitat Einsteins am Ende des Buches ausgedrückt. Alles in allem ist „Corona in Senfsoße“ von Manu Kolditz Hermelschmidt eine über den Wert eines Zeitdokumentes hinausgehende , empfehlenswerte Lektüre.