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Ein Virus dominiert weltweit die Kommunikationsströme. »Corona« ist von gesamtgesellschaftlicher Relevanz, das Kennzeichen jeder Krise. Nicht nur die Körper sind infiziert, auch die Gesellschaft ist es. Ein Zwang zum Urteilen und Handeln unter Zeitnot, eine unbestimmte Verpflichtung zur Aktion setzt Politik, Wirtschaft, Massenmedien und nicht zuletzt die Wissenschaft unter Druck. Man könnte von einer sozialen Immunantwort der Gesellschaft sprechen, einem Krisenmanagement, das unterschiedliche kommunikative Anschlüsse organisiert; Anschlüsse, die zum Virus ein Verhältnis suchen. Da es in der…mehr

Produktbeschreibung
Ein Virus dominiert weltweit die Kommunikationsströme. »Corona« ist von gesamtgesellschaftlicher Relevanz, das Kennzeichen jeder Krise. Nicht nur die Körper sind infiziert, auch die Gesellschaft ist es. Ein Zwang zum Urteilen und Handeln unter Zeitnot, eine unbestimmte Verpflichtung zur Aktion setzt Politik, Wirtschaft, Massenmedien und nicht zuletzt die Wissenschaft unter Druck. Man könnte von einer sozialen Immunantwort der Gesellschaft sprechen, einem Krisenmanagement, das unterschiedliche kommunikative Anschlüsse organisiert; Anschlüsse, die zum Virus ein Verhältnis suchen. Da es in der modernen Gesellschaft keine Zentralinstanz mehr gibt, die grundlegende Direktiven festlegt, bildet jeder der gesellschaftlichen Teilbereiche andere Antikörper aus. »Corona« ist für die Politik etwas anderes als für die Wirtschaft, für die Religion etwas anderes als für die Wissenschaft. Allerdings ist die Corona-Krise nicht nur ein Ausnahmezustand, der zwei unterschiedliche Strukturen miteinander konfrontiert: die gewohnten, die wir alltäglich als 'normal' empfinden, und jene des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen, die diese unterbrechen. Die Corona-Krise ist auch ein Anlass, jenseits globaler Lieferketten über die eigene Identität nachzudenken. Wir können sie als Übung begreifen, denn ähnliche und vielleicht tödlichere Infektionskrankheiten können jederzeit neu auftreten. Sie finden in der Struktur der Weltgesellschaft beste Bedingungen vor. Hat Corona sie womöglich für immer verändert? Vorliegender Sammelband ist der Versuch, dem öffentlichen Interesse an wissenschaftlichen Resultaten ohne Verlust an Komplexität und Sinngenauigkeit gerecht zu werden. Er bringt das Nachdenken über die Pandemie in Form eines interdisziplinären Projekts auf die Höhe der gesellschaftlichen Praxis: Soziologie, Philosophie, Psychologie, Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin und andere wissenschaftliche Programme leuchten die unterschiedlichen Dimensionen des »Gegenstands« aus, um derübergreifenden Fragestellung gerecht zu werden, die das Virus für unsere Gesellschaft darstellt.Mit Beiträgen von: Dirk Baecker, Elena Esposito, Fang Ying, Heiner Fangerau, Peter Fuchs, Hans Ulrich Gumbrecht, Alexandra Grund-Wittenberg, Durs Grünbein, Gorm Harste, Thomas Heberer, Jörg Heiser, Michael King, Alfons Labisch, Joachim Landkammer, Liu Ding, Liu Qingshuo, Carol Yinghua Lu, Marius Meinhof, Alka Menon, Hans-Georg Moeller, Arist von Schlippe, Fritz B. Simon, Werner Stegmaier, Günter Thomas und Barbara Vinken.
Autorenporträt
Heidingsfelder, MarkusMarkus Heidingsfelder ist seit 2019 Assistant Professor für Medientheorie im Journalismus-Department der Xiamen Universität Malaysia. Er studierte Fernseh-, Film- und Theaterwissenschaft an der Universität zu Köln, 2000 schloss er sein Studium mit M.A. ab. 2009 promovierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Arbeit System Pop (Berlin 2012). Lehraufträge an der DJS München, LMU München, der HCU Hamburg und der FU Berlin folgten. Von 20013-2018 war er am Aufbau der ersten Liberal Arts-Universität Pakistans (Habib University) beteiligt. Vor seiner wissenschaftlichen Karriere war er von 1993 bis 1998 Textchef bei Viva Television, von 1999-2003 Textchef und Executive Producer bei MTV. Filme und TV-Produktionen als Autor und Regisseur: Rem Koolhaas - A Kind of Architect (2009); Girls in Popsongs (2011), Durch die Nacht mit ... Chris Dercon und Matthias Lilienthal/Ulrich Seidl und Josef Bierbichler/Tom Schilling und Olli Schulz (alle 2013). Zule

tzt erschien bei Springer seine systemtheoretische Analyse des Phänomens Donald Trump (Berlin 2020).Weitere Veröffentlichungen bei Velbrück Wissenschaft: Das Gehirn ist genauso doof wie die Milz (mit Peter Fuchs, 2005); Die Umschrift. Grenzgänge der Systemtheorie (mit Markus Heidingsfelder und Olaf Maaß, 2015).