Außenpolitik ist im Umbruch begriffen. Klassische Diplomatie als reine Interaktion zwischen Nationalstaaten verliert in einer globalisierten Welt mehr und mehr an Bedeutung. Die Zunahme von nicht-staatlichen politischen Akteuren sowie die gleichzeitige Entgrenzung nationalstaatlicher Probleme stellen die Praxis von Außenpolitik vor neue Herausforderungen. Multinationale Unternehmen sind zu wichtigen Ansprechpartnern bei der Identifizierung und Lösung globaler Probleme geworden. Sie entwickeln eigene politische Agenden und treten mit einer eigenen Corporate Diplomacy als außenpolitische Akteure in Erscheinung. Das bedeutet: Staaten müssen neue Akteure in der internationalen Diplomatie akzeptieren, die um wichtige Ressourcen und Informationen konkurrieren. Gleichzeitig stehen sie aufgrund asymmetrischer Wirtschaftsräume selbst im Wettbewerb. Das verleiht den Multinationalen Unternehmen zusätzliche Macht. Dadurch entsteht aber auch die Möglichkeit, die Verantwortlichkeiten für globale Veränderungen neu aufzuteilen und alle Beteiligten Staaten, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Lösungsstrategien einzubeziehen.