Unternehmen sind in der heutigen Zeit mit dynamischen und komplexen Umweltbedingungen konfrontiert. Diese zeichnen sich durch die Globalisierung der Güter- und Faktormärkte, die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit und die Konfrontation mit unterschiedlichen Kulturkreisen aus. Diese Tatsache stellt die Unternehmen und insbesondere die Mitglieder in deren Führungs- und Überwachungsorganen vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass sich die Corporate Governance-Forschung bislang fast ausschließlich auf die Überwachungsfunktion des Boards und die Rolle von Insidern und Outsidern konzentriert hat. Obwohl Wissenschaftler, Manager und Medien eine stärkere internationale Ausrichtung der Boards fordern, ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Internationalität und Interkulturalität von Boards bis dato rudimentär und anekdotenhaft. Finckelstein und Hambrick forderten bereits 1996 die Übertragung von Hambricks und Masons Upper Echelons-Ansatz, der den Einfluss personenbezogener Charakteristika von Managern auf organisationale Ergebnisse thematisiert, auf das Board. Dieser Forderung kommt die hier vorliegende Arbeit für ein internationales Untersuchungssample von 255 Unternehmen aus neun Ländern und drei Kulturkreisen nach. Es werden die Internationalität und Interkulturalität von Boards beschrieben und deren länder- und branchenspezifische Beeinflussungsfaktoren aus der Unternehmensumwelt untersucht. Die empirische Untersuchung der Konsequenzen einer internationalen bzw. interkulturellen Board-Besetzung für die Unternehmensinternationalisierung und den Unternehmenserfolg liefert für Wissenschaft und Praxis spannende Erkenntnisse. Die Debatte über die Ausgestaltung von Corporate Governance-Organen wird bereichert und es werden wertvolle Entscheidungshilfen für die Besetzung von Boards gegeben.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.