Die Suche nach einer ausgewogenen Balance zwischen Aufsicht und Exekutive ist für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung unerlässlich. Um die Normen und Formen der Corporate Governance ist in den letzten Jahren viel diskutiert worden. Kaum bestritten wird dabei die Notwendigkeit eines gesetzlichen oder normativen Rahmens, zur Debatte steht hingegen dessen konkrete Gestalt: Soll die Fahrt eher in die Richtung von Prinzipien und Transparenz gehen oder gleich zu festen Regeln und Richtlinien? Im Gegensatz zu den USA, wo die Enron-Krise zu einer Verschärfung der gesetzlichen Rechnungslegungsvorschriften führte (Sarbanes-Oxley Act), bleiben die Corporate-Governance-Bestimmungen anderer Länder bislang eher im Rahmen der Selbstregulierung mit Verhaltensregeln, die nicht immer sehr verbindlich sind. Vertreter aus Forschung und Praxis präsentieren und diskutieren in diesem Band neueste praxisrelevante Erkenntnisse und stellen bislang kaum beachtete, für das "Funktionieren" von guter Corporate Governance aber unabdingbare Aspekte dar. Es gilt, ein Grundverständnis von guter Unternehmensführung zu entwickeln, das sich nicht allein in den Schranken der jeweiligen gesetzgeberischen Anforderungen bewegt.