Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,7, Fachhochschule Mainz (III / Wirtschaftswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
In den achtziger Jahren war das Gute schon einmal in Mode. Damals haben alle BWLer eine Hausarbeit über Sozialbilanzen von Unternehmen geschrieben, um ihre linksliberal wählende Freundin aus den Geisteswissenschaften zu beeindrucken .
Mein Beweggrund ist ein anderer (meine Freundin studiert Chemie): Ich möchte zunächst Licht in ein Begriffewirrwarr bringen, vor allem aber die Kernfrage untersuchen, warum Unternehmen gut sein sollten: Aus moralischen Aspekten oder aus ursächlich wirtschaftlichen Interessen? Mit anderen Worten: Trägt Corporate Social Responsibility (CSR) zur Wertschöpfung bei? Zwischen oberflächlichen Bekenntnissen und tatsächlicher Umsetzung von CSR bestehen jedoch erhebliche Diskrepanzen. Da das englische Wort social zudem fälschlicherweise oft im Deutschen mit sozial übersetzt wird, und nicht wie es korrekt wäre mit gesellschaftlich , wird in der Praxis oft der soziale Bestandteil der CSR überbetont, der ökologische Aspekt hingegen wird darüber vernachlässigt.
Das lässt den Schluss zu, dass viele Deutsche Unternehmen oft überhaupt keine Vorstellung davon haben, wie gesellschaftliche Verantwortung zu interpretieren ist. Häufig erschöpfen sich diesbezügliche Aussagen in Ausführungen zu Sponsoring, zu Kooperationen und zur Darstellung personalorientierter Fragen. Das hat meiner Auffassung nach hauptsächlich drei Gründe: Erstens besteht eine erhebliche Unwissenheit über die Inhalte der CSR, denn der Begriff ist in Deutschland relativ neu und in der modernen Betriebswirtschaft noch nicht so tief verankert.
Zweitens haben sich aus demselben Grund international einheitliche CSR-Richtlinien noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Drittens fehlt es dem Management vieler Unternehmen nach wie vor am ganzheitlichen Verständnis der Bedeutung der CSR. Insbesondere CSR-Kritiker, wie z.B. Barbier machen sich aber genau diese Unwissenheit zu Nutze und stellen den Nutzen von CSR in Frage: Höhere Gewinnsteuern zu gemeinwohlorientierten Finanzierung von allerlei Transfers? Mehr Mitbestimmung als die, die doch heute schon internationale Konzerne davon abhält, ihren Hauptsitz in Deutschland zu nehmen? Verzicht auf Kostensenkungen, die wenigstens einen Kern von Produktionsmöglichkeiten im Inland retten würden? .
Um herauszufinden, ob sich mit diesen rhetorischen Fragen tatsächlich CSR verbinden lässt, ist es zunächst notwendig, den Begriff CSR zu untersuchen und zu definieren. Ich beabsichtige weiterhin, mit dieser Arbeit nachzuweisen, dass CSR nicht ausschließlich mit Begriffen, wie Philanthropie, Moral, Güte oder Barmherzigkeit assoziiert werden darf, sondern in erster Linie dem Unternehmen selbst nutzen soll. Die Nutzenfrage von CSR wird daher im zentralen Fokus dieser Arbeit stehen.
Die gesellschaftliche Veränderung der letzten Dekade hat die Bedeutung des Kapitalmarktes erhöht. CSR ist daher in erster Linie ein Thema für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hingegen werden kaum nach CSR-Kriterien bewertet. Nach Orlitzky sind KMU auch deshalb weniger in CSR involviert, weil nur Unternehmen mit einer hohen Performance sich ein CSR Engagement leisten können. PriceWaterhouseCoopers bestätigt: the larger the company, the more likely it is to be developing sustainability programs .
Auch Tsoutsoura verweist auf die Unternehmensgröße als Bestimmungsfaktor über Art und Umfang des CSR-Engagements: Size is an important control variable, since larger firms seem to adopt the CSR principles more often . Der Grund dafür liegt erstens darin, dass mit wachsender Unternehmensgröße die Attraktivität und Wahrnehmung der Stakeholder steigt. Zw...
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In den achtziger Jahren war das Gute schon einmal in Mode. Damals haben alle BWLer eine Hausarbeit über Sozialbilanzen von Unternehmen geschrieben, um ihre linksliberal wählende Freundin aus den Geisteswissenschaften zu beeindrucken .
Mein Beweggrund ist ein anderer (meine Freundin studiert Chemie): Ich möchte zunächst Licht in ein Begriffewirrwarr bringen, vor allem aber die Kernfrage untersuchen, warum Unternehmen gut sein sollten: Aus moralischen Aspekten oder aus ursächlich wirtschaftlichen Interessen? Mit anderen Worten: Trägt Corporate Social Responsibility (CSR) zur Wertschöpfung bei? Zwischen oberflächlichen Bekenntnissen und tatsächlicher Umsetzung von CSR bestehen jedoch erhebliche Diskrepanzen. Da das englische Wort social zudem fälschlicherweise oft im Deutschen mit sozial übersetzt wird, und nicht wie es korrekt wäre mit gesellschaftlich , wird in der Praxis oft der soziale Bestandteil der CSR überbetont, der ökologische Aspekt hingegen wird darüber vernachlässigt.
Das lässt den Schluss zu, dass viele Deutsche Unternehmen oft überhaupt keine Vorstellung davon haben, wie gesellschaftliche Verantwortung zu interpretieren ist. Häufig erschöpfen sich diesbezügliche Aussagen in Ausführungen zu Sponsoring, zu Kooperationen und zur Darstellung personalorientierter Fragen. Das hat meiner Auffassung nach hauptsächlich drei Gründe: Erstens besteht eine erhebliche Unwissenheit über die Inhalte der CSR, denn der Begriff ist in Deutschland relativ neu und in der modernen Betriebswirtschaft noch nicht so tief verankert.
Zweitens haben sich aus demselben Grund international einheitliche CSR-Richtlinien noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Drittens fehlt es dem Management vieler Unternehmen nach wie vor am ganzheitlichen Verständnis der Bedeutung der CSR. Insbesondere CSR-Kritiker, wie z.B. Barbier machen sich aber genau diese Unwissenheit zu Nutze und stellen den Nutzen von CSR in Frage: Höhere Gewinnsteuern zu gemeinwohlorientierten Finanzierung von allerlei Transfers? Mehr Mitbestimmung als die, die doch heute schon internationale Konzerne davon abhält, ihren Hauptsitz in Deutschland zu nehmen? Verzicht auf Kostensenkungen, die wenigstens einen Kern von Produktionsmöglichkeiten im Inland retten würden? .
Um herauszufinden, ob sich mit diesen rhetorischen Fragen tatsächlich CSR verbinden lässt, ist es zunächst notwendig, den Begriff CSR zu untersuchen und zu definieren. Ich beabsichtige weiterhin, mit dieser Arbeit nachzuweisen, dass CSR nicht ausschließlich mit Begriffen, wie Philanthropie, Moral, Güte oder Barmherzigkeit assoziiert werden darf, sondern in erster Linie dem Unternehmen selbst nutzen soll. Die Nutzenfrage von CSR wird daher im zentralen Fokus dieser Arbeit stehen.
Die gesellschaftliche Veränderung der letzten Dekade hat die Bedeutung des Kapitalmarktes erhöht. CSR ist daher in erster Linie ein Thema für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hingegen werden kaum nach CSR-Kriterien bewertet. Nach Orlitzky sind KMU auch deshalb weniger in CSR involviert, weil nur Unternehmen mit einer hohen Performance sich ein CSR Engagement leisten können. PriceWaterhouseCoopers bestätigt: the larger the company, the more likely it is to be developing sustainability programs .
Auch Tsoutsoura verweist auf die Unternehmensgröße als Bestimmungsfaktor über Art und Umfang des CSR-Engagements: Size is an important control variable, since larger firms seem to adopt the CSR principles more often . Der Grund dafür liegt erstens darin, dass mit wachsender Unternehmensgröße die Attraktivität und Wahrnehmung der Stakeholder steigt. Zw...
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