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Wenn Unternehmen freiwillige, gemeinnützige Einsätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt unterstützen, spricht man von Corporate Volunteering. Dieser Human-Resource-Managementansatz ist in den USA, Großbritannien und den Niederlanden schon seit Jahren üblich, als Personalentwicklungsinstrument und zur Förderung der Corporate Identity. Jetzt gibt es ähnliche Initiativen immer mehr auch im deutschsprachigen Raum. Was bringt Corporate Volunteering dem Betrieb und den Mitarbeitenden, was bringt es dem Gemeinwesen? Was verändert sich, wenn Top-Manager plötzlich für eine Woche in einer…mehr

Produktbeschreibung
Wenn Unternehmen freiwillige, gemeinnützige Einsätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt unterstützen, spricht man von Corporate Volunteering. Dieser Human-Resource-Managementansatz ist in den USA, Großbritannien und den Niederlanden schon seit Jahren üblich, als Personalentwicklungsinstrument und zur Förderung der Corporate Identity. Jetzt gibt es ähnliche Initiativen immer mehr auch im deutschsprachigen Raum. Was bringt Corporate Volunteering dem Betrieb und den Mitarbeitenden, was bringt es dem Gemeinwesen? Was verändert sich, wenn Top-Manager plötzlich für eine Woche in einer Notschlafstelle arbeiten, Rollstuhl-Exkursionen organisieren oder Stützkurse für benachteiligte Schüler/innen anbieten? Aus betrieblicher, volkswirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Perspektive werden diese Fragen untersucht, und verschiedene Unternehmen und Vermittlungsorganisationen aus Deutschland und der Schweiz stellen ihre Erfahrungen mit Corporate Volunteering vor.
Autorenporträt
Philipp Tingler (geboren 1970 in West-Berlin) ist Schriftsteller und Wirtschaftswissenschaftler. Diverse journalistische Arbeiten für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen. 2001 Ehrengabe für Literatur des Kantons Zürich. 2001 Teilnahme am Ingeborg Bachmann Wettbewerb in Klagenfurt. Der Autor lebt in Zürich.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2003

Mit Freiwilligenarbeit zum Erfolg
Unternehmerisches Engagement zum Nutzen der Gemeinschaft

Renate Schubert/Sabina Littmann-Wernli/Philipp Tingler: Corporate Volunteering. Unternehmen entdecken die Freiwilligenarbeit. Verlag Paul Haupt, Bern 2003, 231 Seiten, 22 Euro.

Was in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und den Niederlanden bereits seit Jahren praktiziert wird, findet auch im deutschsprachigen Raum zunehmend Beachtung: "Corporate Volunteering". So bezeichnet man das unternehmerische Engagement, Mitarbeiter in einem bestimmten zeitlichen Rahmen für gemeinnützige Dienste und Einrichtungen freizustellen. So gehört es beispielsweise zum innerbetrieblichen Förderprogramm bei ABB in der Schweiz, daß die angehenden Führungskräfte eine Woche in sozialen Institutionen arbeiten. Und auch bei Nike Deutschland werden Mitarbeiter im Rahmen des "Freiwilligen Einsatzprogramms" für zweieinhalb Stunden in der Woche freigestellt, um sich für Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten zu engagieren.

Für ihr Buch haben Renate Schubert, Sabina Littmann-Wernli und Philipp Tingler - allesamt Wissenschaftler am Institut für Wirtschaftsforschung an der ETH Zürich - die Möglichkeiten und Grenzen von "Corporate Volunteering" aus betriebs- und volkswirtschaftlicher sowie gesellschaftspolitischer Sicht untersucht. Das Ergebnis ist ein sehr kompaktes Handbuch, das der anvisierten Zielgruppe, Entscheidungsträgern in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Führungsverantwortlichen in sozial tätigen Organisationen, eine gute und detaillierte Argumentationsübersicht an die Hand gibt.

Die Autoren zeigen nicht nur Einsatzgebiete und Aufgabenfelder, sondern verdeutlichen auch die Vorteile und Schwierigkeiten für die Unternehmen und Mitarbeiter: "Angesichts der vielfältigen Vorteile, die Corporate Volunteering für die Angestellten eines Unternehmens bietet, darf nicht vergessen werden, daß nicht alle Mitarbeiter gleichermaßen an einem gemeinnützigen Engagement interessiert sind. (...) Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist um so größer, je besser die Art des Einsatzes und das Engagement der beteiligten Personen aufeinander abgestimmt sind."

Aus volkswirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Sicht sei Corporate Volunteering dann besonders erfolgreich, wenn die Mitarbeiter hierfür bisher nicht produktiv genutzte Arbeitszeit einsetzten und wenn das unternehmerische Engagement durch eine entsprechende Sozialberichterstattung gewürdigt werde. Außerdem könnten so die Eigeninitiative, Partizipation und Verantwortung jedes einzelnen Teilnehmers gefördert sowie über die Grenzen von Staat, Markt und Non-profit-Bereich hinweg "neue Formen der Zusammenarbeit in einer gemischten Wohlfahrtsökonomie" etabliert werden. Schubert, Littmann-Wernli und Tingler halten Corporate Volunteering für einen zukunftsträchtigen Trend. Im zweiten Teil wird die theoretisch-wissenschaftliche Abhandlung durch konkrete Beispiele aus der Praxis sowie durch Selbstporträts deutschsprachiger Vermittlungsagenturen ergänzt.

Besonders lobenswert ist die Zusammenfassung am Ende des rund 230 Seiten umfassenden Buches, in der die Kernaussagen nochmals auf den Punkt gebracht werden. "Corporate Volunteering" stellt damit insgesamt ein positives Beispiel für eine wissenschaftliche Publikation dar, bei der es gelungen ist, die theoretischen Untersuchungsergebnisse so darzustellen, daß sie auch für interessierte Unternehmensvertreter gut nutzbar sind. Die Autoren werden damit ihrem eigenen Anspruch gerecht, "einen hilfreichen Weg für alle" geschaffen zu haben, "die neue Wege der gemeinnützigen Arbeit beschreiten wollen".

JUTTA GRÖSCHL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Die Beispiele von langjährigen Projekten in den USA, England und Holland zeigen nachdrücklich, wie gewinnbringend ein gemeinsames soziales Engagement sein kann. (...) Allerdings ist Corporate Volunteering kein simples Erfolgsrezept. Nur bei umsichtiger Planung, so zeigen die Autoren auf, resultieren die erhofften Veränderungen." (Der Bund, 26.04.2002)