Wie viele Welten enthält ein Tag? Die Reise ist begonnen, aber sie geht anders, bei Cortázar, als bei seinem verehrten Kollegen Jules Verne: Die Abzweigung ist das Ziel. Cortázar erzählt, phantasiert, spintisiert, riskiert mögliche Antworten auf unmögliche Fragen.
Er reist - in achtzig Welten und einer letzten Runde - durch Worte und Taten von notorischen Künstlern und berühmten Verbrechern, erzählt von den Freuden und der Mühsal, ein Latino zu sein, und wirft kleine Erzählungen hin wie ein Maler eine Handskizze, ein Jazzmusiker seine Improvisation.
Von der Fliege, die mit den Beinen nach oben fliegt, ist die Rede, von der jahrhundertealten Krokodilplage in der Auvergne und, es kann nicht anders sein, von Cortázars eigenem politischen Engagement in Lateinamerika: komisch, traurig oder ernst, meist alles gleichzeitig.
"Glücklich im Inferno meiner Bücher", das ist es, was diese Welt-im-Buch ausmacht: Freude an fremden wie an eigenen Texten, ungebremste Lust am Staunen mit ganzem Einsatz - immer in spielerischer Korrespondenz mit nicht weniger sprechenden Abbildungen, die sein Freund, der Maler Julio Silva, ausgewählt hat.
Er reist - in achtzig Welten und einer letzten Runde - durch Worte und Taten von notorischen Künstlern und berühmten Verbrechern, erzählt von den Freuden und der Mühsal, ein Latino zu sein, und wirft kleine Erzählungen hin wie ein Maler eine Handskizze, ein Jazzmusiker seine Improvisation.
Von der Fliege, die mit den Beinen nach oben fliegt, ist die Rede, von der jahrhundertealten Krokodilplage in der Auvergne und, es kann nicht anders sein, von Cortázars eigenem politischen Engagement in Lateinamerika: komisch, traurig oder ernst, meist alles gleichzeitig.
"Glücklich im Inferno meiner Bücher", das ist es, was diese Welt-im-Buch ausmacht: Freude an fremden wie an eigenen Texten, ungebremste Lust am Staunen mit ganzem Einsatz - immer in spielerischer Korrespondenz mit nicht weniger sprechenden Abbildungen, die sein Freund, der Maler Julio Silva, ausgewählt hat.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ganz klar: Für Rezensent Kersten Knipp gehört Julio Cortazar zur Gattung der Cronopien, jenen "anarchisch-geflügelten Wesen, denen alle Grenzen ein Gräuel sind". Zu ihren Merkmalen müssen zwei Eigenarten gehören: ein Gefühl des Deplacement, aus dem sich aber keinesfalls eine "Sehnsucht nach Ordnung" ergibt - und ein unglaublicher Sinn für Komik. Sichtlich vergnügt erzählt Knipp von den bunten, in dieser Neuausgabe versammelten Ulk-Texten voll schrägen, skurrilen Humors: über die Kampagne zur Ausrottung der Krokodile in der Auvergne etwa oder den Tod Jack the Rippers in Buenos Aires. Zu den schönsten Seiten des Buches zählt Knipp die Passagen über Thelonius Monk und Clifford Brown, in denen Cortazar ein "Hohelied auf das Atmosphärische in der Musik" singt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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