Die Studie untersucht erstmals das gesamte wissenschaftliche Wirken und Werk des 1759 auf Vermittlung von Voltaire an den kurpfälzischen Hof berufenen Florentiners Cosimo Alessandro Collini, dessen Bedeutung als Universalgelehrter heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Als Geheimer Sekretär, Hofhistoriograph, Mitglied der 1763 gegründeten Akademie der Wissenschaften und als Direktor des Naturalienkabinetts gelang es dem ehemaligen Sekretär und Weggefährten Voltaires, sich in seiner nahezu fünfzigjährigen Mannheimer Schaffensperiode durch seine historischen, naturkundlich-mineralogischen und literarischen Arbeiten als Repräsentant einer ebenso kosmopolitischen wie enzyklopädischen Aufklärung zu etablieren, wie seine Aufnahme in deutsche und italienische Gesellschaften und Akademien unterstreicht. Neben der weitgehend unbekannten Biographie Collinis, der als Mittelsmann zwischen Kurfürst Carl Theodor und Voltaire eine wichtige Rolle einnahm und sich 1802/03 mit aller Kraft gegen die Auflösung der Mannheimer Akademie der Wissenschaften zur Wehr setzte, bietet die auf umfangreichen Forschungen in deutschen und europäischen Archiven basierende Darstellung eine inhaltliche Analyse seines bislang nur unvollständig erschlossenen wissenschaftlichen Oeuvres, aus dem die Lettres sur les Allemands von 1790 herausragen. Auf diese Weise gelingt es, sowohl die Bedeutung des europäischen Aufklärers von Rang aufzuzeigen als auch seinen Stellenwert innerhalb der internationalen Gelehrtenwelt neu zu bestimmen.