Florenz im Dezember: Ein fünfjähriger Junge steht starr vor Angst auf dem kalten Marmorküchenboden eines alten Patrizierhauses und traut sich nicht in sein Kinderzimmer zurück. Das Kindermädchen hat frei, die Mutter sucht Vergessen in einem langen Schlaf, der Vater ist auf Geschäftsreise.
Ein Familiendrama, dessen viele Facetten sich wie in einem Kaleidoskop erst nach und nach zu einem Bild zusammenfügen.
Ein Familiendrama, dessen viele Facetten sich wie in einem Kaleidoskop erst nach und nach zu einem Bild zusammenfügen.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
In ihrem vierzehnten Kriminalroman macht Magdalen Nabb "richtig Ernst", schreibt Rezensent Tobias Gohlis. Sie verzichte diesmal auf ihren altbekannten Protagonisten, den Ermittler Maresciallo Guarnaccia, der in ihren dreizehn anderen Büchern Kriminalfälle in Florenz gelöst hat. Nun wird der Leser selbst zum Ermittler, beauftragt, sich ein Bild vom Mord an einem Fünfjährigen zu machen. Dabei ziehe die Autorin mit "erzschwarzem" Humor ihr Publikum von Beginn an in die "Erlebnis-, Traum und Angstwelt" des kleinen Jungen, stelle es vor zahlreiche Rätsel, die letztlich nicht aufgelöst werden. Nicht "harte Fakten", sondern "Schall und Wahn" liefere Nabb den lesenden Detektiven und mache damit "das Verbrechen selbst" zum Thema. Dass die Autorin bislang dennoch in weiten Kreisen als Geheimtipp gilt, kann der Rezensent sich nur damit erklären, dass dem Publikum "die Mühen des Lesens" nicht erspare. Besonders nicht in ihrem aktuellen Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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