"Covering the Real" widmet sich der Beziehung zwischen Kunst und Pressebild und macht damit ein zentrales Thema der künstlerischen und politischen Bildgeschichte nach 1945 sichtbar. Die Pressefotografie hat "Abbilder der Welt" wie nie zuvor vervielfältigt und globalisiert. Abbilder, die immer schon versprachlicht erscheinen (kein Pressebild ohne Text) und bestimmt sind vom visuellen Dispositiv des Systems, das sich in ihnen reproduziert. Die Kunst hat diese Grenzstellung der Bilder zwischen Text und Bedeutung, Ideologie und Ikonik thematisiert und kritisch reflektiert. In der Auseinandersetzung mit dem "öffentlichen Bild" definiert die Kunst ihre ästhetische Autonomie und ihre gesellschaftliche Bedeutung neu - von Warhols Siebdruckbildern nach Pressefotos, den medienkritischen Arbeiten von Rosler, Richters Übernahmen von Pressefotos, bis zu neueren Formen des offenen und subversiven Amalgamierens bei Orozco, Demand, Tillmans.