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Nach dem Boom der vergangenen Jahre machen gegenwärtig die Aktienmärkte überwiegend negative Schlagzeilen. Die Kurse am Neuen Markt sacken in den Keller, die amerikanische Notenbankerhöht den Leitzinz und immer lauter werden die Stimmen, die nach stärkerer Regulierung rufen. Der britische Finanzjournalist Ben-Ami bezieht in seinem Buch eine klare Position gegen so prominente Regulierungsbefürworter wie Soros oder Krugman. Für Ben-Ami liegt das Problem der globalen Finanzmärkte nicht in zu großer Risikobereitschaft, sondern viel mehr in überzogener Risikovermeidung. Ben-Ami ist überzeugt, dass…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Boom der vergangenen Jahre machen gegenwärtig die Aktienmärkte überwiegend negative Schlagzeilen. Die Kurse am Neuen Markt sacken in den Keller, die amerikanische Notenbankerhöht den Leitzinz und immer lauter werden die Stimmen, die nach stärkerer Regulierung rufen. Der britische Finanzjournalist Ben-Ami bezieht in seinem Buch eine klare Position gegen so prominente Regulierungsbefürworter wie Soros oder Krugman. Für Ben-Ami liegt das Problem der globalen Finanzmärkte nicht in zu großer Risikobereitschaft, sondern viel mehr in überzogener Risikovermeidung. Ben-Ami ist überzeugt, dass eine stärkere Regulation und Kontrolle, wie sie von vielen gefordert wird, die Unsicherheiten eher verstärkt und einen möglichen Crash schneller provoziert, statt ihm entgegen zu wirken. Provokant in der Aussage, sachlich in der Analyse ist Daniel Ben-Amis Buch eine anregende Lektüre für alle, die sich kritisch und kontrovers mit Sachfragenauseinandersetzen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2001

Angsthasen im Casino
Eine unorthodoxe Analyse der internationalen Finanzmärkte

Daniel Ben-Ami: Cowardly Capitalism. Verlag John Wiley & Sons, New York 2001, 280 Seiten, 29,95 Dollar.

Die Welt ist voller Feiglinge: Wir haben Angst vor dem Atomkrieg, vor Krankheiten, vor der Zerstörung der Umwelt, vor Inflation und Rezession. Auch an den internationalen Kapitalmärkten entdeckt Daniel Ben-Ami Angsthasen. Deshalb nennt er sein Buch "Cowardly Capitalism", was man als "Angsthasen-Kapitalismus" übersetzen kann. Ben-Amis Analyse stellt die herkömmliche Meinung über Finanzmärkte auf den Kopf: Internationale Kapitalmärkte gleichen seiner Ansicht nach eben nicht einem Kasino, in dem ungezügelte Spekulationslust herrscht und das es zu regulieren und kontrollieren gilt, da sonst der Weltwirtschaft große Gefahren drohen. Das eigentliche Problem sind nach Ben-Ami nicht die Hasardeure, sondern jene Angsthasen, denen er sein Buch gewidmet hat.

Feigheit hat nach Auffassung des Autors auch an den Finanzmärkten Tradition. Moderne Portfolio- und Finanzierungstheoretiker hätten - auch als Antwort auf den Börsenkrach 1929 - den Risikogedanken zunehmend in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen gestellt. Damit hätten sie den keynesianischen Kritikern der Finanzmärkte, die kollektive Risiken befürchteten, die Furcht aus individueller Perspektive zur Seite gestellt. Diese Betonung des Risikos habe das Finanzsystem geprägt und verändert: Aus Intermediären, die ehemals für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage an Kapital gesorgt hätten, seien nun Institutionen geworden, die beispielsweise mit Hilfe von Derivaten oder der Verbriefung von Geschäften Risikomanagement betrieben und Risiken zunehmend von ihren Bilanzen auf ihre Kunden verlagerten. Auch institutionelle Investoren unterlägen systematischen Anreizen, Risiken zu vermeiden.

Selbst den Rückzug des Staates aus der Altersvorsorge zugunsten privater Initiativen interpretiert Ben-Ami als Verlagerung des Risikos vom Staat auf die Privaten. Nicht Appetit auf Risiko, sondern die Zunahme an Risikoaversion hält er für riskant: Nicht nur, daß eine zu starke Regulierung der Finanzmärkte Wachstum und Zukunftspotential vor allem der Entwicklungsländer dämpfe. Zunehmende Risikoaversion könne in kritischen Situationen Panik auslösen und zur Überbetonung kurzfristiger Kursschwankungen führen - beides verstelle den Blick auf die tatsächliche Lage und Ursache ökonomischer Probleme.

Ben-Amis Argumentation ist ungemein erfrischend. Seine Analyse ist leicht nachvollziehbar und leichtfüßig geschrieben. Daß er - wie die Prediger des Casino-Kapitalismus - eine recht einseitige Perspektive vertritt, mag man kritisieren. Die Wahrheit dürfte wie so oft in der Mitte liegen: Finanzmärkte mögen Risiken für die Allgemeinheit und die Realwirtschaft bergen, doch ohne funktionierende Kapitalmärkte kann die Realwirtschaft nicht überleben. Das spricht aber nicht gegen das Buch von Ben-Ami: Betrüblicherweise ist es in der auch emotional geprägten öffentlichen Diskussion um Finanzmärkte eine traurige Erfahrung, daß ausgewogene Darstellungen oftmals untergehen. Deswegen verträgt ein Beitrag zu diesem Thema eine deutliche Position. Manchmal muß man einen Angsthasen auch als solchen benennen, um ihn zum Nachdenken zu bewegen.

HANNO BECK

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ben-Ami's well-written and thought-provoking book, is bound to attract considerable comment. This book will not be one of your riskier investments." (Lloyd's List, 3rd March 2001) " This is a thoughtful, easy-to-read book which nevertheless tackles big issues from a fresh perspective." (Portfolio International, May 2001) "thought-provoking book." (MoneyWise, June 2001) "fascinating analysis" (Financial News,13 August 2001) "His is a brilliant introduction to the impenetrable world of high finance and an uncompromising analysis of its function in the contemporary economy." (The Independent, 23rd June 2001)