In Crash-Island geht es um zwei Frauen, die unabhängig voneinander ihre Geschichte erzählen. Sie kennen sich kaum, doch zwischen ihnen besteht eine magische Verbindung: Die eine, frisch gebackene Astrologin per Selbststudium, liest aus den Sternen, dass der anderen ein Zusammenbruch, ein Krach bevorsteht. Jede der beiden kennt nur ihren Teil der Geschichte, und die erzählten Puzzleteile - zwei persönliche Universen, gleichzeitig so unterschiedlich und einander so ähnlich - müssen vom Leser zu einem Ganzen zusammengefügt werden. Erzählt wird von Frauen, Männern, Kindern und Katzen und einer faszinierenden einsamen Insel - allem Anschein nach die kroatische Insel Krk - wo der von den Sternen vorhergesagte Crash passieren könnte. Außerdem geht es in den Geschichten um Land und Meer, Regen und Höhlen, Sterne und Sonne, Räume und Häuser; vor allem aber geht es um menschliche Dinge, Eingebungen und Frustrationen, Träume und Tatsachen, Liebe und deren Zerbrechen, um Sehnsucht und die Unmöglichkeit, in der Seele des anderen zu leben. Ob der vorausgesagte Krach eintrifft, erfährt der Leser auf der überraschenden letzten Seite des Romans erfahren. Was man so nicht erwartet hat: Eigentlich wird gar nicht die Geschichte eines Zusammenbruchs erzählt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Heiter, aber keineswegs oberflächlich fand Rezensentin Carola Ebeling diesen Roman über zwei scheinbar ungleiche Frauen, die sich auf der kroatischen Insel Krk begegnen. Während die eine das Leben streng zu kontrollieren versucht, fühlt die andere sich ihm ausgeliefert, aber im Verlauf der Erzählung wird deutlich, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind, so Ebeling. Die Kritikerin hat die sich entfaltende, mitunter ironische Emanzipationsgeschichte, die von unaufdringlichen Natur- und Gesellschaftsbildern vom Balkan grundiert wird, sehr gerne gelesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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