Wenn die Höhe magisch lockt und die Herausforderung zur Leidenschaft wird, kommt so mancher begeisterte Kletterer auf die Idee, nicht nur in die Ferne zu schweifen. Der Kick liegt nicht selten gegenüber, auf dem gewaltigen Kran der nächstgelegenen Baustelle oder einfach am Straßenrand, wo ein riesiger Wasserturm in den Himmel ragt. Stefan Gatt berichtet in sehr persönlichen Texten und atemberaubenden Fotos über seine wenig alltäglichen Klettereien, zu denen auch Expeditionen nach Südamerika und in den Himalaya gehören.
Er erzählt von der geglückten Rettung seines Bergkameraden aus der Todeszone am Cho Oyu, von der ersten Snowboardabfahrt am Mount Everest und vielen anderen Abenteuern.
Er erzählt von der geglückten Rettung seines Bergkameraden aus der Todeszone am Cho Oyu, von der ersten Snowboardabfahrt am Mount Everest und vielen anderen Abenteuern.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieses Buch dreht die Sensationsschraube noch einmal eine Windung weiter, meint Rezensent H.E.R.. Autor Stefan Gatt berichte darin von Snow-Board-Gipfelabenteuern am Cho Uyu oder am Mount Everest. Und weil er da wohl zu wenig Augenzeugen hatte, habe Gatt seine Aktivitäten in zivilisiertere Regionen verlagert, und klettere ("buildere") nun auch die Steilwände ausgewählter Gebäude hinauf. So kam es zu spektakulären Aufnahmen, deren Betrachtung der Rezensent durchaus genießt. Im Text wird dann mit der gleichen Lässigkeit über Abenteuer geplaudert mit der der Autor scheinbar auch sämtliche haarsträubenden Schwierigkeitsgrade seiner Kletterpartien meistert, so unser offensichtlich stark beeindruckter Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.01.2005Schöne Grüße vom Hochhausdach
Was waren das für Zeiten, als tollkühne Alpinisten in Fels und Eis extrem schwierige Routen geklettert sind, Routen im Wilden Kaiser, in den Dolomiten, am Matterhorn, in der Eiger-Nordwand. Den heutigen Kletterexperten ist das alles nicht spektakulär genug. Überhaupt scheint die Natur nicht mehr hinreichend ausgefallene Rahmenbedingungen bereitzustellen, damit die Akteure spektakulär agieren können. Steile Felswände in Opas Alpen? Geschenkt! Sieben- und Achttausender im Himalaja? Aber nicht mehr wie Vater Messner einfach auf- und absteigen. Das bringt ja nichts. Der Autor dieses Buches hat die Sensationsschraube noch einmal eine Windung weiter gedreht und berichtet nun von Snowboard-Gipfelabenteuern am Cho Oyu und am Mount Everest. Weil er da aber nur wenig Augenzeugen erreicht, hat er seine Aktivitäten in die zivilisierten Regionen verlagert und klettert neuerdings die Steilwände auserwählter Gebäude hinauf: Er "buildert" an Wassertürmen und Hochspannungsmasten, bezwingt einen Flakbunker und die Votivkirche in Wien und beinahe den Eiffelturm in Paris. So kommt der Betrachter des Buchs in der Tat zu spektakulären Aufnahmen aus den Anden und dem Himalaja einerseits, zu ungewohnten Perspektiven der europäischen Metropolen andererseits. Im Text plaudert der Autor ebenso leichthin über seine Abenteuer, wie er lässig die haarsträubendsten Risse, Betonplatten und Gerüststreben zu bewältigen scheint. Was ihn zu seinen "Wahnsinns"-Aktionen treibt, fragt er sich natürlich auch: "Das Finden des eigenen Weges ist auch immer ein Entdecken des Weges zu sich selbst." Das ist nicht schön formuliert und nicht neu. Doch abgesehen davon läßt sich wenig dagegen sagen.
H.E.R.
"Crazy Climbs" von Stefan Gatt. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2004. 96 Seiten, viele Farbfotos. Gebunden. 19,90 Euro. ISBN 3-475-53591.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was waren das für Zeiten, als tollkühne Alpinisten in Fels und Eis extrem schwierige Routen geklettert sind, Routen im Wilden Kaiser, in den Dolomiten, am Matterhorn, in der Eiger-Nordwand. Den heutigen Kletterexperten ist das alles nicht spektakulär genug. Überhaupt scheint die Natur nicht mehr hinreichend ausgefallene Rahmenbedingungen bereitzustellen, damit die Akteure spektakulär agieren können. Steile Felswände in Opas Alpen? Geschenkt! Sieben- und Achttausender im Himalaja? Aber nicht mehr wie Vater Messner einfach auf- und absteigen. Das bringt ja nichts. Der Autor dieses Buches hat die Sensationsschraube noch einmal eine Windung weiter gedreht und berichtet nun von Snowboard-Gipfelabenteuern am Cho Oyu und am Mount Everest. Weil er da aber nur wenig Augenzeugen erreicht, hat er seine Aktivitäten in die zivilisierten Regionen verlagert und klettert neuerdings die Steilwände auserwählter Gebäude hinauf: Er "buildert" an Wassertürmen und Hochspannungsmasten, bezwingt einen Flakbunker und die Votivkirche in Wien und beinahe den Eiffelturm in Paris. So kommt der Betrachter des Buchs in der Tat zu spektakulären Aufnahmen aus den Anden und dem Himalaja einerseits, zu ungewohnten Perspektiven der europäischen Metropolen andererseits. Im Text plaudert der Autor ebenso leichthin über seine Abenteuer, wie er lässig die haarsträubendsten Risse, Betonplatten und Gerüststreben zu bewältigen scheint. Was ihn zu seinen "Wahnsinns"-Aktionen treibt, fragt er sich natürlich auch: "Das Finden des eigenen Weges ist auch immer ein Entdecken des Weges zu sich selbst." Das ist nicht schön formuliert und nicht neu. Doch abgesehen davon läßt sich wenig dagegen sagen.
H.E.R.
"Crazy Climbs" von Stefan Gatt. Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2004. 96 Seiten, viele Farbfotos. Gebunden. 19,90 Euro. ISBN 3-475-53591.
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