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Mia ist reich. Mia ist berühmt. Und jetzt ist Mia tot. Sie sang von der Freiheit und der Liebe und ertrank in einem Aquarium. War es ein Unfall? Oder war es Selbstmord? "Toter Popstar: Jetzt kommen ihre Freunde zu Wort" steht in der Zeitung. Doch wo waren ihre Freunde in der Nacht, in der Mia starb? Zucka und Melody, Rosa und Kralle und ihre große Liebe Jackson? Sie waren eine Clique, sie mussten ausbrechen, ihre Welt verlassen, waren heimatlos, waren eine Familie. Sie teilten ihre Wünsche, ihre Träume, ihre Sucht nach Leben. Aber als der Traum wahr wurde, als Mia groß rauskam, da ging es…mehr

Produktbeschreibung
Mia ist reich. Mia ist berühmt. Und jetzt ist Mia tot. Sie sang von der Freiheit und der Liebe und ertrank in einem Aquarium. War es ein Unfall? Oder war es Selbstmord? "Toter Popstar: Jetzt kommen ihre Freunde zu Wort" steht in der Zeitung. Doch wo waren ihre Freunde in der Nacht, in der Mia starb? Zucka und Melody, Rosa und Kralle und ihre große Liebe Jackson? Sie waren eine Clique, sie mussten ausbrechen, ihre Welt verlassen, waren heimatlos, waren eine Familie. Sie teilten ihre Wünsche, ihre Träume, ihre Sucht nach Leben. Aber als der Traum wahr wurde, als Mia groß rauskam, da ging es plötzlich nur noch um eins: Wer hat den Song geschrieben, der Mia berühmt gemacht hat? Aber spielt das jetzt noch eine Rolle?
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.03.2006

Mira Superstar
David Chotjewitz’ Jugendroman „Crazy Diamond”
Mira ist tot. Eben war sie noch ganz oben, als Sängerin einer erfolgreichen Newcomer-Band hat sie es bis zum Auftritt bei den MTV Awards geschafft, doch jetzt treibt ihr Körper leblos im Aquarium. Ein brutales Ende also, das zum Ausgangspunkt der Geschichte von Crazy Diamond wird. Wie konnte es nur so weit kommen?
Akribisch rekonstruiert der Roman das Leben von Mira und ihren Freundinnen und Freunden. Da ist Melody, einst als Flüchtling im Container nach Hamburg gelangt; zunächst kümmert sich die engagierte Aktivistin Kralle um sie, später wird sie eine hoffnungsvolle Nachwuchssängerin. Der Produzent OK entdeckt sie und schickt sie auf Tingeltour durch miese Provinzdiscos. Doch als der Erfolg ausbleibt, lässt OK sie fallen und versucht es stattdessen mit Mira. Mira ist von zu Hause weggelaufen und bei Kralle untergekommen. Allein mit ihrer Gitarre schreibt sie Lieder voller Sehnsucht und Leidenschaft.
Mit einem einzigen Song wird Mira zum Superstar, doch das Musik-Business ruiniert ihr Leben. Erfolg ist ein süßes Gift, er lässt Freundschaften zerbrechen und entzweit Mira und Melody. Mira vereinsamt in OKs Luxus-Appartement zwischen Party und Konsum, nur Kralle bleibt bei ihr; aus der Freundschaft der beiden jungen Frauen wird Liebe, doch Miras Achterbahnfahrt zwischen Musik, Arbeit und Drogen vermag auch Kralle am Ende nicht zu stoppen. Frustriert und enttäuscht zieht sie sich zurück. Miras Flucht vor ihrem auf Hochglanz polierten Karriere-Ich führt sie über Alkohol und Pillen in die Psychiatrie, doch sie gibt nicht auf und startet ein Comeback. Mit dem Triumph auf der Bühne jedoch kommen auch die Stimmen in ihrem Kopf zurück. Mira lebt grenzwertig, die eigenen Abgründe klar vor Augen. Ob ihr Untergang Selbstmord ist oder ein Unfall, ist am Ende gar nicht wichtig; zuviel Leben endet für sie fatal.
Crazy Diamond ist eine Geschichte vom Ausprobieren. Ihre Heldinnen und Helden versuchen sich nicht nur im Singen, sondern auch im Freundesein, im Lieben und im Leben. Der Roman zeigt die Welt, die sich hinter der Fassade von Casting-Shows und Jugendmagazinen verbirgt, ganz ohne pädagogisches Mahnen, dafür mit viel Einfühlung in die Figuren und einer Leichtigkeit, die seine alles andere als leichten Lebens- und Liebesleiden bei aller Melancholie in ein helleres Licht zu setzen vermag. Immer wieder ist die tote Mira zu hören, wie sie den Blick zurück wagt und ihre Freunde auf der Suche nach dem Ursprung aller Tragödien begleitet. Den Traum vom Superstar träumen viele, doch für Mira wird er zum tödlichen Verhängnis. Authentisch erzählt David Chotjewitz Miras Tragödie. Vor dem Scherbenhaufen ihrer Jugend beschließt die Clique zusammenzubleiben und ohne Mira weiterzumachen, irgendwie. Melody wird weiter singen und auf den großen Durchbruch warten, OKs Sohn wird versuchen, als Rapper „Zucka” der Enge der Vaterwelt zu entfliehen, und einmal im Jahr werden sie sich treffen. Mira wird davon nicht wieder lebendig, doch bleibt damit ein wenig Licht am Horizont dieses spannenden, traurigen, manchmal auch komischen und bewegenden Buches.
Mira und die anderen leben ihre Träume, nicht alle wachen wieder auf, doch ohne Träume lässt es sich nicht leben, niemals. (ab 14 Jahre)
KLAUS BIRNSTIEL
DAVID CHOTJEWITZ: Crazy Diamond. Carlsen Verlag 2005. 320 Seiten, 14 Euro.
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