Krisen offenbaren die Fragilität der Ordnung und fordern die Macht heraus. Wie gehen autoritäre Regime mit ihnen um? Welche Stärken und Schwächen zeigen sie in der Krisenbewältigung, verglichen mit demokratischen Ordnungen? Wie lässt sich ihre Anpassungsfähigkeit und Persistenz erklären? Die Beiträge dieses Bandes verbinden die Sichtweisen von Politikwissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft, Soziologie und Regionalwissenschaften auf gegenwärtige und untergegangene Regime in Afrika, Ost- und Zentralasien, Ost- und Westeuropa und Lateinamerika. Die Fallstudien beleuchten die Verdichtung autoritärer Herrschaft in der Krise, die meist zwei konträre Ziele verfolgt: die Stabilität zu erhalten und die eigene Herrschaft zu erneuern.
»Insgesamt handelt es sich bei dem Sammelband um eine ausgesprochen interessante Kompilation einzelner Fallstudien, die ihren Reiz durch die doppelte Perspektive eines räumlichen und zeitlichen Vergleichs und ihren roten Faden des Blicks auf autoritäre Regime gewinnen. Diese Tiefenbohrungen bringen einiges zu Tage, was man bislang kaum im Blick hatte (...). Wie Autokratien mit Krisen umgehen, ist (...) nur begrenzt bekannt. Vor dem Hintergrund, dass Autokratien - wie Russland lange Zeit als gelenkte Demokratie oder China als moderne Wirtschaftsmacht ohne Demokratie - vermehrt versuchen, ihr jeweiliges Modell als Alternative zur westlichen Demokratie ins Spiel zu bringen, sind solche Analysen äußerst wertvoll. (...) Entsprechend ist der Band historisch interessierten Politikwissenschaftler:innen und politikwissenschaftlich interessierten Historiker:innen nur wärmstens zur Lektüre zu empfehlen.« Gert Pickel, H-Soz-u-Kult, 15.07.2022