Leigh Bardugo liefert in „Crooked Kingdom“ reichlich Action und Kampfsituationen, aber auch eine gute Charakterentwicklung. Hinzu kommen abenteuerliche Verstrickungen, die es mir zwar stellenweise schwer machten, dem Plot zu folgen, die aber auch den Reiz der Geschichte ausmachen. Inej und Kaz,
Jesper und Wylan, Matthias und Nina stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Nicht nur muss Inej…mehrLeigh Bardugo liefert in „Crooked Kingdom“ reichlich Action und Kampfsituationen, aber auch eine gute Charakterentwicklung. Hinzu kommen abenteuerliche Verstrickungen, die es mir zwar stellenweise schwer machten, dem Plot zu folgen, die aber auch den Reiz der Geschichte ausmachen. Inej und Kaz, Jesper und Wylan, Matthias und Nina stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Nicht nur muss Inej befreit werden, auch Jan van Eck muss erledigt werden, denn er schuldet den Sechs weiterhin ihr Geld. Zudem müssen sie eine Lösung für das lebensgefährliche „Jurda Parem“ finden. In wessen Hände soll die Droge gelangen? Wo ist sie sicher vor Missbrauch? Aber Kaz wäre nicht Kaz, wenn er nicht für jede noch so verzwickte Lage eine Lösung parat hätte.
Das lässt „Crooked Kingdom“ wie eine James Bond-Verfilmung im High Fantasy-Stil anmuten. Irgendwie cool. Ein Problem gibt der nächsten Herausforderung die Klinke in die Hand und Kaz, Inej, Matthias, Nina, Jesper und Wylan begegnen ihnen allen mit Bravour und der ihnen eigenen Portion Humor. Es herrscht niemals Ruhe und niemals Zeit, um innezuhalten und zu reflektieren. Hier folgt Schlag auf Schlag, Hau-drauf-Kraftpaket von Buch. Mich hat es teilweise ein wenig zu sehr gefordert, ich musste es aus der Hand legen – eindeutig kein Buch, das ich Stunden am Stück hätte lesen können.
„ISN’T THAT HOW THINGS ARE DONE AROUND HERE?“ ASKED WYLAN. „WE ALL TELL KAZ WE’RE FINE AND THEN DO SOMETHING STUPID?“
„ARE WE THAT PREDICTABLE?“ SAID INEJ.
WYLAN AND MATTHIAS SAID IN UNISON, „YES.“ (SEITE 164)
Das Setting von Ketterdam ist dabei wie auch schon in Band 1 sehr zuträglich zur Geschichte. Atmosphärisch dicht, vollerer düsterer Gassen und anderer stimmungsvoller Unterschlupfe. Man wähnt sich mittendrin, riecht diese Stadt, hört ihre Geräusche und sieht die Gestalten durch die Straßen schreiten und in Spielhäusern ihr Glück versuchen. Die Stimmung ist rau und hart, und man spürt förmlich, wie sich der Druck innerhalb der Stadt zusehends aufbaut. Keine Frage also, die Autorin hat ein Händchen dafür, Handlungsorte plastisch und ausdrucksvoll zu beschreiben.
THE SILENCE BETWEEN THEM WAS DARK WATER. HE COULD NOT CROSS IT. HE COULDN’T WALK THE LINE BETWEEN THE DECENCY SHE DESERVED AND THE VIOLENCE THIS PATH DEMANDED. IF HE TRIED, IT MIGHT GET THEM BOTH KILLED. (SEITE 184)
Abseits der Spannung widmet Leigh Bardugo trotz allem den zwischenmenschlichen Gefühlen ihre Aufmerksamkeit. So erfährt man nicht nur einiges mehr über Jesper, Wylan, Kaz und Co., auch die Verbindungen von Jesper und Wylan, Nina und Matthias sowie Kaz und Inej entwickeln sich weiter. In welche Richtung sie dies tun, verrate ich natürlich nicht. Nur so viel sei gesagt, das Ende berührte mich auf vielfache Weise.
Hierbei störte mich lediglich, dass die eingestreuten Gedanken und Erinnerungen sehr vom aktuellen Geschehen ablenkten. Ich war gedanklich einfach nicht bereit, mich mit der Vergangenheit von Jesper oder Wylan oder Kaz zu befassen, wenn es doch gerade viel dringlichere Probleme gibt. Vielleicht hätten der Geschichte einige ruhigere Momente gutgetan. In diesem Umfeld hätte ich mich lieber und dann auch intensiv mit den Gefühlen und Gedanken der Charaktere auseinandergesetzt.
Fazit
„Crooked Kingdom“ von Leigh Bardugo ist ein durchweg spannender Abschluss der neuen Grischa-Dilogie. Ein vielschichtiger Plot und interessante Charakterentwicklungen tun ihr Übriges, um diese Geschichte sehr lesenswert zu machen. Ich liebe den Humor und ich liebe den Handlungsort Ketterdam mit all sein