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Dieser einzigartige Band dokumentiert in stimmungsvollen Bilder nund emotionalen Porträts, wie sich der Wandel Kubas auf seine Menschen auswirkt, auf ihren Alltag, ihre Hoffnungen, ihre Träume - und ihre Musik, die wie ein roter Faden durch das Buch führt. So besuchte der Fotograf über einen Zeitraum von 15 Jahren Studenten der klassischen Musik, Hip Hopper in Havanna oder Kubas erfolgreichste Heavy Metall-Band. Die daraus entstandenen Freundschaften ermöglichten einen intensiven Blick hinter die Kulissen und ein Bild von Land und Leuten jenseits der Touristenklischees.

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Produktbeschreibung
Dieser einzigartige Band dokumentiert in stimmungsvollen Bilder nund emotionalen Porträts, wie sich der Wandel Kubas auf seine Menschen auswirkt, auf ihren Alltag, ihre Hoffnungen, ihre Träume - und ihre Musik, die wie ein roter Faden durch das Buch führt. So besuchte der Fotograf über einen Zeitraum von 15 Jahren Studenten der klassischen Musik, Hip Hopper in Havanna oder Kubas erfolgreichste Heavy Metall-Band. Die daraus entstandenen Freundschaften ermöglichten einen intensiven Blick hinter die Kulissen und ein Bild von Land und Leuten jenseits der Touristenklischees.
Autorenporträt
Maul, Bruno
Bruno Maul, 1975 in Immenstadt im Allgäu geboren, hat mit 15 Jahren den Beruf des Schreiners erlernt, zu welchem er sich aber nicht berufen fühlte. Über das Reisen ist er später zur Fotografie gelangt. Nach einer Fotografen-Ausbildung machte er sich 2005 selbstständig und arbeitet seitdem als freier Fotograf und Reisejournalist. Seine Life-Reportagen sind vielfach preisgekrönt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2018

Ambivalenz auf Kubanisch

Es muss nicht immer Havanna sein, nicht jedes Mal knallbunt aufgemotzte Oldtimer vor pittoresk sepiafarbenem Verfall. Aber wenn man es so fotografiert, wie Bruno Maul es tut, so nah am jeweiligen Objekt, dass es den Betrachter beinahe physisch zu berühren scheint, dann will man sich nicht beklagen: Kotflügel wie Haiflossen, Hofdurchgänge wie riesige Münder und das Elektrokabelgewirr in dämmrigen Korridoren, Tentakeln gleich, die sich aus dem Bild winden. Im Jahr 2002 war der Fotograf zum ersten Mal in Kuba, seither hat er die Insel immer wieder besucht - mit Zeit genug, um visuell zu verstehen, dass Vokabeln wie Synkretismus und Kreolität keine Theorie-Klischees sind, sondern eine Realität bezeichnen, in der tatsächlich vieles permanent ineinander übergeht. Auf den Fotografien dieses Text-Bild-Bandes wird deshalb nicht nur die sinnliche Beziehung sichtbar, die eine uralte, stolz ihre Hautfalten präsentierende Frau zu ihrer Zigarre pflegt, oder ölverschmierte Mechanikerfinger beim geradezu liebevollen Herumbasteln an einer enigmatischen Apparatur. Eine solche Intimität, die wohl nur bei großem Vertrauen gewährt wird, zeigt das Entscheidende: Die Gewitztheit, der Mut, ja Übermut dieser Menschen - ob in Havanna, Cienfuegos oder hoch oben in den Bergen - ist zugleich bitternotwendige Überlebensstrategie, schraffiert von Angst vor einem noch immer allmächtigen Willkür-Regime. Was Maul in den Physiognomien von Rastafaris und Underground-Musikern, Landarbeitern und auch Prostituierten so eindrucksvoll zeigt, wird in den begleitenden Texten oft wieder relativiert. Obwohl Maul im Laufe der Jahre auf seinen zahlreichen Kuba-Reisen Geschichten erfährt, die kein eiliger Tourist erhascht, und deshalb auch die gängigen Alltags-Repressionen beschreibt, schleicht sich häufig eine politisch korrekte Didaktik ein, die das glättet, was seine Fotos an Brüchen und Schründen zeigen. Doch so ärgerlich manch betuliche Passage auch sein mag, bereits im nächsten Absatz fällt sich der Insel-Liebhaber gleichsam selbst ins Wort, hält inne und lässt wieder die Einheimischen sprechen, unverfälscht und mit bitterem Witz. Eine Widersprüchlichkeit, die vielleicht sogar ein Plus ist: Das Auge der Kamera, so wird in diesem faszinierendem Buch offenbar, ist klüger als der niedergeschriebene Kommentar.

mart

"Cuba. Insel im Aufbruch" von Bruno Maul. Knesebeck Verlag, München 2017. 222 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 34,95 Euro.

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