Im Jahr 2007 wurde Pakistan durch drei folgenschwere politische Ereignisse erschüttert: - Armeechef und Präsident Pervez Musharraf enthebt den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs seines Amtes - pakistanische Behörden gehen hart gegen die „Rote Moschee“ vor, hunderte Menschen verlieren ihr Leben - die frühere Premierministerin Benazir Bhutto kehrt aus dem Exil zurück, nur um Wochen vor den nationalen Wahlen umgebracht zu werden. Diese Vorfälle sind durch Recht, Religion und Politik in Pakistan untrennbar miteinander verwoben. Hierüber wurde bereits viel geschrieben, wobei der Hauptfokus dieser Schriften auf den formellen, juristischen und politischen Aspekten liegt und darin vornehmlich eine westlich-demokratische Sichtweise eingenommen wird. Auch international relevante Auswirkungen wie das Interesse und Engagement der USA in Pakistan und der sogenannte „Kampf dem Terror“ sind Themen dieser Debatte. Der Autor wählt in der vorliegenden Studie den Ansatz der Interpretativen Ethnologie, um die erwähnten Ereignisse und ihre aktuellen Folgen aus einem neuen Blickwinkel zu beleuchten. Kultur als das verbindende Element zwischen Politik, Recht und Religion begreifend, analysiert Chaudhary diese drei gesellschaftlichen Bereiche aus einer indigenen Perspektive heraus. Eine kulturelle Analyse dieser Art hat es im pakistanischen Kontext bislang noch nicht gegeben. Dieses Buch versucht durch seinen innovativen Beitrag den Grundstein für weitere Forschungen in diesem Bereich zu legen. Dr. Muhammad Azam Chaudhary ist seit 2008 Professor am „National Institute of Pakistan Studies“ der Quaid-I-Azam University, Islamabad/Pakistan.