Das Art Institute of Chicago feiert die Eröffnung seines neuen, von Renzo Piano entworfenen Museumsflügels mit einer großen Cy Twombly-Ausstellung, die nach der Eröffnung am 16. Mai dort bis 13. September 2009 zu sehen sein wird. Die Ausstellung zeigt mehr als dreißig großformatige Gemälde, Zeichnungen, Photographien und Skulpturen, die alle in den letzten Jahren entstanden sind. Sie geht den Spuren nach, die die Natur mit ihren Erscheinungsformen Landschaft, Pflanzenwelt und Jahreszeiten im Spätwerk des Künstlers hinterlassen hat. Denn so abstrakt Twomblys Werke auch erscheinen mögen, so entstehen sie doch wesentlich aus der obsessiven Naturbetrachtung des Künstlers und dem Faszinosum des Blühens und Vergehens. So heißt der Titel der Ausstellung folgerichtig "Cy Twombly - The Natural World, Selected Works 2000 - 2007". In ihrer thematischen Zuspitzung enthüllt die Ausstellung eine weitere Grundlage des Twombly'schen Werks: Neben den mediterranen Mythen der klassischen Literatur und der Malerei selbst ist die Natur eine wesentliche Inspirationsquelle des Künstlers. Dies wird hier auch für den Betrachter, der Twomblys Kunst bisher als abstrakte Psychogramme zu lesen geneigt war, konzentriert wahrnehmbar. Ein Essay von James Rondeau, Kunsthistoriker und Kurator am Art Institute of Chicago, beleuchtet und erläutert den Naturbezug im Werk Cy Twomblys.