Die wissenschaftliche Auseinandersetzung führt im Rahmen des vorliegenden Buches zu dem Ergebnis, dass bei Cyber-Bullying aufgrund der gegenwärtigen Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht vieler Lehrkräfte nicht von einer weiteren Herausforderung, sondern einer akuten Überforderung vieler Schulen und Lehrer in Deutschland zu sprechen ist. Der Grund für ausbleibende bzw. verzögerte Reaktionen auf das neue Gewaltphänomen lässt sich allerdings nicht ausschließlich bei den Lehrkräften verorten. Cyber-Bullying wurde als Problem viel zu spät diagnostiziert, weshalb pädagogische Maßnahmen bislang auf sich warten ließen. Es ist darüber hinaus nicht immer sofort ein Thema, das von der Polizei oder Juristen gut geregelt werden kann, da die Vorgehensweise der individuellen Schwere des Vorfalls angepasst werden muss. Viele nicht-juristischen Maßnahmen und Hilfsangebote - auch für besonders schwerwiegende Quälereien -, die im Buch vorgestellt werden, sind häufig viel effektiver und tragen eher dazu bei, auch die Würde sowie das Selbstbewusstsein der Opfer langfristig wiederherzustellen. [...] Weiterhin vermittelt dieses Buch grundlegende Präventions- und Interventionsmaßnahmen für den Ernstfall.