Walter Matthias Diggelmann verstand sich als Schriftsteller, lange bevor sein erstes Buch in den Handel kam. Sein Publikum waren Verwandte und Freunde, sein Medium die Briefe, die er an sie verschickte. Mit Briefen, so bekannte er später, habe alles angefangen. Als er, noch keine 20 Jahre alt, von seiner abenteuerlichen Reise nach Deutschland zurückkehrte und in der Schweiz zuerst einmal bei der Polizei und danach in einer Psychiatrischen Anstalt landete, fing er an, Briefe zu schreiben: Briefe, in denen er seine Geschichte erzählte und versuchte, sich seiner Umwelt verständlich zu machen.…mehr
Walter Matthias Diggelmann verstand sich als Schriftsteller, lange bevor sein erstes Buch in den Handel kam. Sein Publikum waren Verwandte und Freunde, sein Medium die Briefe, die er an sie verschickte. Mit Briefen, so bekannte er später, habe alles angefangen. Als er, noch keine 20 Jahre alt, von seiner abenteuerlichen Reise nach Deutschland zurückkehrte und in der Schweiz zuerst einmal bei der Polizei und danach in einer Psychiatrischen Anstalt landete, fing er an, Briefe zu schreiben: Briefe, in denen er seine Geschichte erzählte und versuchte, sich seiner Umwelt verständlich zu machen. Briefe waren gewissermassen die Keimzelle seines späteren literarischen Schaffens. Die Lust am Briefeschreiben ist ihm geblieben. Davon zeugt die umfangreiche Korrespondenz, die er nach seinem Tod im Jahr 1979 hinterliess. Der vorliegende Band enthält eine repräsentative Auswahl jener Briefe, die Walter Matthias Diggelmann im Laufe seines Lebens an Freunde und Verwandte, an Kollegen, Verleger, Politiker und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geschrieben hatte. Das früheste Schreiben stammt aus dem Jahr 1948, das letzte verfasste er, als er bereits schwer krank war und die Hand ihm kaum mehr gehorchte. Heute lesen sich diese Briefe fast wie ein Tagebuch des Schriftstellers Walter Matthias Diggelmann und zugleich wie ein Stück schweizerische Kultur- und Zeitgeschichte. Der tägliche Überlebenskampf des Autors ist dabei ebenso ein Thema wie das Ringen mit dem literarischen Stoff oder die Auseinandersetzung mit den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen, die die Öffentlichkeit bewegten. Vom Beginn der sechziger Jahre an war Diggelmann einer der meist diskutierten Schriftsteller dieses Landes. Er kannte jeden, jeder kannte ihn. In den Briefen werden noch einmal all die Stimmen laut, die für die Entwicklung der modernen Schweiz von Bedeutung waren.Mit dem Band "So, das bin ich" ist die von Klara Obermüller betreute Werkausgabe von Walter Matthias Diggelmann abgeschlossen. Die Briefe sind eine Ergänzung des literarischen Schaffens und zugleich berührende Zeugnisse einer schwierigen Existenz.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Walter Matthias Diggelmann (1927-1979) war seit Beginn der sechziger Jahre einer der bekanntesten und auch umstrittensten Autoren der Schweiz. Obwohl er stets von den eigenen Erfahrungen ausging und im Grunde immer nur über sich selber schrieb, geriet er tief in die ideologischen Auseinandersetzungen seiner Zeit und sorgte mit seinen Büchern für zum Teil hitzige politische Debatten. Unehelich geboren und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, fühlte er sich zeitlebens als Aussenseiter und setzte sich, wo immer er konnte, für jene ein, die sich selbst nicht wehren konnten. Doch der politische Kämpfer ist vom Erzähler nicht zu trennen. Schreibend hat sich Diggelmann seinen Platz in der Gesellschaft erobert. Leben und Schreiben waren für ihn eins und kannten beide nur das eine Ziel, die eine Sehnsucht: sich selbst zu finden, sich selbst zu erfinden, so lange, bis die tödliche Krankheit ihn zum Verstummen brachte.
Klara Obermüller, geboren 1940 in St. Gallen, ist in Zürich aufgewachsen, wo sie auch die Schule besuchte, deutsche und französische Literatur studierte und mit einer Arbeit über "Melancholie in der deutschen Lyrik des Barock" promovierte. Schon während des Studiums wandte sie sich dem Journalismus zu, arbeitete zunächst beim du, später bei der NZZ und schliesslich, nach Jahren freiberuflicher Tätigkeit, bei der Weltwoche. Von 1996 bis zu ihrer Pensionierung Ende November 2001 moderierte Klara Obermüller die Sendung "Sternstunde Philosophie" von SF DRS. Heute ist sie als freiberufliche Publizistin, als Moderatorin von Podiumsdiskussionen und als Referentin in der Erwachsenenbildung tätig.
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