Das Zweite Vatikanische Konzil führte zu einer grundlegenden Veränderung der liturgischen Feier. Zentral ist dabei das Prinzip der »actuosa participatio«: Die Gottesdienstbesucher sollen nun nicht mehr passives Publikum sein, sondern »aktiv teilnehmen«. Die Tragweite dieses Konzepts wird an einer Spezialform des Gottesdienstes besonders deutlich: Kindergottesdiensten. Dort wird mit Hilfe der »Teilnahme« das (vermeintliche) Problem gelöst, dass die klassischen Formen des Gottesdienstes für Kinder ungeeignet sind. Wie und mit welchen Folgen wird dies in der Praxis umgesetzt? Der Autor Matthias Bornemann nähert sich dieser Problemstellung sowohl durch eine systematische Aufarbeitung der religionssoziologischen bzw. -wissenschaftlichen Klassiker, sowie durch eine detaillierte Darstellung der Entwicklung des Teilnahmebegriffs von seinen Ursprüngen bis hin zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Den letzten Arbeitsschritt bildet die Analyse der Vermittlung von Religion in Kindergottesdiensten, anhand von Beobachtungsprotokollen. Das Buch richtet sich an Soziologen und Theologen gleichermaßen sowie an Leser, die sich für neuere Entwicklungen im Bereich der christlichen Religion interessieren.