Da geht ein Mensch! Und was für einer! Vor allem: was für ein Buch!
Alexander Granach beschreibt Kindheit und Jugend in einem galizischen Dorf in einer berührenden, bewegenden, begeisternden Art. Und er inszeniert es in allen Facetten des Komischen und des Tragischen, genau: eben des Alltäglichen.
Das Dorf ist die Welt, und die Welt ist das Dorf - mit allen Haupt- und Nebenrollen eines…mehrDa geht ein Mensch! Und was für einer! Vor allem: was für ein Buch!
Alexander Granach beschreibt Kindheit und Jugend in einem galizischen Dorf in einer berührenden, bewegenden, begeisternden Art. Und er inszeniert es in allen Facetten des Komischen und des Tragischen, genau: eben des Alltäglichen. Das Dorf ist die Welt, und die Welt ist das Dorf - mit allen Haupt- und Nebenrollen eines lukullischen literarischen Festes, aber eben autobiografisch, erlebt, erfahren, erlitten, erträumt, erseht, erarbeitet. Die Familie mti den vielen Geschwistern, die kleine Mama, der weise, gütige Vater. Es ist herrlich, diese kluge Erziehung dieses Mannes über die Jahre mit verfolgen zu dürfen. Sein toleranter Umgang mit dem Sohn, seine intelligenten Lehren, seine pragmatischen Lebenshilfen für die Entwicklung eines anständigen Charakters: Das ist mehr als jeder neuzeitliche Ratgeber aus der scheinheiligen Welt gut verdienender Experten und geschäftstüchtiger Bestsellerautoren. Wer wissen will, wie man Kinder zu Toleranz, Respekt, aber auch zu Selbstbewusstsein, Zielstebigkeit und durchaus risikobewusster Entscheidungsfreude erzieht, der sollte zu diesem Werk greifen. Wirklich Gutes überdauert die Jahrzehnte.
Alexander Granach hat mit seiner ebenso lebensfrohen wie nachdenklich stimmenden Bechreibung seiner Wanderschaft durch die Kindheit und Jugendzeit ein Juwel geschaffen, das man ohne Pathos ein Meisterwerk nennen darf. Die jeweilgien Bühnen bilden das Dorf und späetr die kleine Stadt, die armen Arbeiter und der reiche Gutsbesitzer, der kleine Händler und der Rabbi, die eigenen Geschwister und die Nachbarsfamilie, auch: Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Frömmigkeit und Sünde, Verzicht und Gelage. Leben, ja!
Das Buch spannt den Bogen vom galizischen Dorf bis zur großen Stadt Berlin. Und es zerrt auf eien unetrhaltsame Weise ständig an den beiden Polen zwischen der Porvinz und der Großstadt, der Geborgenheit und der Neugier auf die große weite Welt. Es ist individuell und doch viel sagend, ebenso originell wie bedrückend. Es kann niemanden wirklich kalt lassen. Eben: Was für ein Buch!