Der Dadaismus entstand 1916 als Synthese aus futuristischen und expressionistischen Elementen. Die Kunstrichtung verstand sich aber auch als eine neue Geistesrichtung, geprägt vor allem von der Ablehnung von Krieg, Bürgerlichkeit und traditioneller Kunst.
Das Zentrum des Dadaismus war das
Züricher „Cabaret Voltaire“, doch bald kam es auch in Deutschland und anderen Ländern zur Herausbildung…mehrDer Dadaismus entstand 1916 als Synthese aus futuristischen und expressionistischen Elementen. Die Kunstrichtung verstand sich aber auch als eine neue Geistesrichtung, geprägt vor allem von der Ablehnung von Krieg, Bürgerlichkeit und traditioneller Kunst.
Das Zentrum des Dadaismus war das Züricher „Cabaret Voltaire“, doch bald kam es auch in Deutschland und anderen Ländern zur Herausbildung einzelner dadaistischer Gruppierungen. Der umfangreiche Reclam-Band „DADA total“ stellt nun diese unterschiedlichen Gruppierungen vor, wobei die beiden Herausgeber Karl Riha und Jörgen Schäfer zahlreiche Manifeste, Aktionen, Texte und Bilder aus den jeweiligen DADA-Zentren zusammengetragen haben.
Den Anfang macht natürlich „DADA Zürich“, von wo aus die Kunstrichtung ihren Anfang nahm. So hielt hier Tristan Tzara in einem Manifest die Prinzipien des Dadaismus fest, als eine Kunst des Nonsens, sozusagen als eine Antikunst. Weitere Züricher Vertreter waren Hans Arp (Pionier der konkreten Kunst), Hugo Ball (mit seinen Lautgedichten) oder Richard Huelsenbeck (mit seinen „Phantastischen Gebeten“).
Huelsenbeck war auch der DADA-Botschafter im revolutionären Berlin. Um ihn versammelten sich u.a. Raoul Hausmann, George Grosz, Walter Mehring oder John Heartfield. Neben Vortragsabenden und Matineen bestimmten Zeitschriften die wichtigsten öffentlichen Aktivitäten von DADA Berlin.
Eine besondere DADA-Ausprägung war der MERZ-DADA von Kurt Schwitters in Hannover. Er sah im Gegensatz zu den Dadaisten, die Kunst ablehnten, seine Merz-Kunst als Kunst an. Darüber hinaus bietet der Reclam-Band textliche und bildliche Dokumente zu den DADA-Bewegungen in Holland, New York, Genf, Köln, Paris und Tirol. Überhaupt vermitteln zahlreiche Abbildungen einen Einblick in die DADA-Kunstströmung.
Komplettiert wird der Band mit Kurzbiographien der wichtigsten DADA-Akteure, einer Bibliografie sowie einem ausführlichen Nachwort (immerhin 45 Seiten), in dem die Herausgeber die verschiedenen DADA-Bewegungen vorstellen und dabei ihre Unterschiede näher beleuchten. Fazit: Eine kompakte und illustrierte Darstellung der internationalen DADA-Bewegung.