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Der Arzt, Psychiater und Schriftsteller Oskar Panizza (1853-1921) erlebte mit den grotesk-fantastischen Erzählungen "Dämmerungsstücke" 1890 seinen Durchbruch. Der Autor stellte sich mit dem zwischen Naturalismus und Neuromantik changierenden Werk ausdrücklich in die Traditionslinie von Edgar Allan Poe, dem der Band auch gewidmet ist. Sein 1895 veröffentlichtes antikatholisches Bühnenstück "Das Liebeskonzil" entwickelte sich zu einem riesigen Skandal und führte zur Verurteilung Panizzas. Seitdem betätigte sich der Autor vor allem als literarischer Provokateur, stets auf der Flucht vor der…mehr

Produktbeschreibung
Der Arzt, Psychiater und Schriftsteller Oskar Panizza (1853-1921) erlebte mit den grotesk-fantastischen Erzählungen "Dämmerungsstücke" 1890 seinen Durchbruch. Der Autor stellte sich mit dem zwischen Naturalismus und Neuromantik changierenden Werk ausdrücklich in die Traditionslinie von Edgar Allan Poe, dem der Band auch gewidmet ist. Sein 1895 veröffentlichtes antikatholisches Bühnenstück "Das Liebeskonzil" entwickelte sich zu einem riesigen Skandal und führte zur Verurteilung Panizzas. Seitdem betätigte sich der Autor vor allem als literarischer Provokateur, stets auf der Flucht vor der Obrigkeit. Von Wahnvorstellungen gequält verbrachte der Autor die letzten Jahrzehnte seines Lebens in Nervenheilanstalten.
Autorenporträt
Oskar Panizza, mit bürgerlichem Namen Leopold Hermann, 1853 in Kissingen geboren, studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Medizin in München. 1882 wurde er Assistenzarzt an der Oberbayerischen Kreis-Irrenanstalt in München, widmete sich jedoch ab 1884 ganz seiner literarischen Tätigkeit. Er schrieb vorwiegend Dramen und zeitkristische Pamphlete mit heftigen Provokationen gegen Staat und Kirche. Für "Das Liebeskonzil" (1884) erhielt der im konfessionellen Konflikt seiner Eltern aufgewachsene Panizza eine einjährige Zuchthausstrafe wegen Gotteslästerung. 1896 übersiedelte er nach Zürich, wurde aber 1898 als unerwünschter Ausländer ausgewiesen. Nach seiner letzten Veröffentlichung "Parisiana. Deutsche Verse aus Paris", einer grundlegenden Abrechnung mit der deutschen Obrigkeit und Wilhelm II. wurde Panizza zu einer weiteren Haftstrafe verurteilt, 1905 in eine psychiatrische Anstalt überführt. Panizza starb 1921 in Bayreuth.