Warum, wie oft und auf welche Weise wurde das spanische Don-Juan-Thema im deutschsprachigen Raum literarisiert? Weshalb und inwiefern veränderte sich dabei das Bild von Don Juan? Welche nationalen und geschlechtsrollentypischen Feind- und Freundbilder werden auf ihn projiziert? Die Studie untersucht die über 300 deutschen Don-Juan-Fassungen und zeichnet die Geschichte der Figur von den Anfängen bis 1918 nach. Basis der anschaulichen und detaillierten Analysen ist eine Bibliographie, die, anders als in der Forschung bislang üblich, Vollständigkeit anstrebt. Die Ergebnisse sind in einen übergreifenden kulturhistorischen Kontext eingebunden, der auf die Zivilisationstheorie von Norbert Elias zurückgreift. Die Autorin legt eine kulturwissenschaftliche Studie vor, die zugleich als Handbuch für Philologen, Historiker und Musikwissenschaftler zu benutzen ist. Illustrationen und ein ausführlicher Dokumentationsteil über das größtenteils unbekannte und unerschlossene Textkorpus runden das Werk ab.