Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Universität Erfurt, Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Expressionismus ist eine künstlerische Bewegung, die sich maßgeblich am Anfang des 20. Jahrhunderts der kulturellen Landschaft bemächtigte; er war eine Strömung, die sich vor allem gegen die Tendenzen des Naturalismus richtete, er"verhält sich der Natur [gegenüber] feindselig. Er aberkennt ihre Übermacht; er zweifelt an ihrer 'Wahrheit'. Er stellt fest, daß auch die Wissenschaft nur ein Versuch der Ausdeutung ist." (Huebner, S. 37)Er bewegt sich also fernab von jeglicher detaillierten Abbildung der Wirklichkeit und fordert eine manifestierte innere Form darzustellen, eine Form, die sich auf den Ausdruck richtet, eine Form, die nicht nur den Ausdruck zeigt, sondern ihn zum Gegenstand seiner Bemühungen macht. Der Expressionismus löst sich also aus jeglicher wissenschaftlichen Betrachtung und versucht dem Chaos, das den Dingen zu eigen ist, Herr zu werden, indem er sie aus jenem löst, er nimmt die Möglichkeit wahr, "das Chaos zu verkleinern, indem [er] ein Ding herausnimmt" (Picard, S. 76.), es anruft und somit davor bewahrt, wieder in jenem Durcheinander zu verschwinden.Da der Expressionismus, so er nicht nur als Stilrichtung verstanden, vielmehr als omnipräsentes Lebensgefühl (Huebner, S. 37) angesehen wird, nicht nur Auswirkungen auf die bildende Kunst hatte, sondern sich auch auf andere Bereiche des Ausdrucks erstreckte, soll in folgender Arbeit auf eines der Erzeugnisse Wert gelegt werden, das neben allen anderen eine große Aufmerksamkeit erlangte; der expressionistische Film.Es soll in der vorliegenden Arbeit aufgezeigt werden, inwiefern überhaupt jene Kunst in das bewegte Bild transportiert werden oder in welchen Elementen sie sich zeigen kann, in diesem Zuge werden die Möglichkeiten benannt, die der Film dem Ausdruck bietet und weiterhin wird erklärt, wie expressionistische Elemente aufgegriffen, umgesetzt und verarbeitet werden. Dies soll auf mehreren Ebenen vollzogen werden, einerseits werden die einzelnen Elemente eines Films untersucht und andererseits soll der Versuch gewagt werden, die Frage zu beantworten, inwiefern der Film es ermöglicht, den expressionistischen Inhalt dem Rezipienten zu vermitteln, ohne ihn abzuschrecken.Alle diese Ansätze sind in dieser Arbeit am Beispiel des Films Das Cabinet des Doktor Caligari nachvollzogen. Doch vorab scheint eine Begriffsklärung ratsam, die Komplexe deuten soll, wie sie in jener Arbeit verstanden werden.
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