Der "Erfinder" der Blauhelmtruppen, der zweite UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld (1905-1961) - postum Friedensnobelpreisträger - hat in seinem Einsatz für die Ziele und Prinzipien der UNO-Charta Praxis und Theorie in besonderem Maße miteinander verbunden. Seine politischen Innovationen stehen nicht unvermittelt nebeneinander, sondern zeigen eine in Auseinandersetzung mit der Realität entwickelte politische Ethik der Weltorganisation. Sie wird in diesem Buch umfassend dargestellt; dabei wird auf biographische Prägungen, auf philosophisch-ethische Einflüsse (christliche Mystik, Albert Schweitzer, Martin Buber), aber auch auf konkrete zeitgenössische UNO-Krisenmanagements (z.B. Suez 1956) eingegangen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ulrich Teusch ist sowohl von der faszinierenden Persönlichkeit Dag Hammarskjölds als auch von Manuel Fröhlichs "beeindruckender Studie" über den einstigen UN-Generalsekretär recht angetan. Fröhlich habe keine konventionelle chronologische Biografie geschrieben, stellt der Rezensent fest, sondert nähere sich seinem Subjekt über einen "systematischen Zugriff". Fröhlich betrachtet Hammarskjölds Handeln unter dem Gesichtspunkt, wie sehr es durch dessen politische Ethik geprägt wurde. Dafür habe er nicht nur Literatur, sondern auch "umfängliches Archivmaterial" und "zahlreiche Interviews" ausgewertet, lobt der Rezensent. Fröhlich entziehe sich zudem einer eindimensionalen Argumentation, in dem er die Grenzen der Politik des Protagonisten aufzeigt, neben seinen Erfolgen also auch die Rückschläge analysiert. Was den Rezensenten veranlasst, Fröhlich ein "differenziertes Urteilsvermögen" zu bescheinigen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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