Sherlock hat seine Studien in Oxford wieder aufgenommen, als sein Bruder mit einer traurigen Nachricht zu ihm kommt. Ihre Mutter ist verstorben und der Vater scheint auf einer geheimen Mission in Indien verschollen zu sein. Damit nicht genug, auch Sherlocks Schwester (XY) will eigenartige Männer im
Haus gesehen haben und hat zudem einen Verehrer, der sie heiraten möchte. Als Sherlock und Mycroft…mehrSherlock hat seine Studien in Oxford wieder aufgenommen, als sein Bruder mit einer traurigen Nachricht zu ihm kommt. Ihre Mutter ist verstorben und der Vater scheint auf einer geheimen Mission in Indien verschollen zu sein. Damit nicht genug, auch Sherlocks Schwester (XY) will eigenartige Männer im Haus gesehen haben und hat zudem einen Verehrer, der sie heiraten möchte. Als Sherlock und Mycroft James Phillimore einen Besuch abstatten wollen, um seine Tauglichkeit als Ehemann zu überprüfen, verschwindet der Mann spurlos aus seinem Haus. Doch was hat das alles mit dem Bau des Suezkanales zu tun und was verbirgt Mycroft vor ihm?
Wieder ist es Autor Andrew Lane gelungen, rund um den jungen Sherlock Holmes eine interessante und spannende Geschichte zu erzählen, die diesmal ein wenig Sherlocks Familie beleuchtet. Die ersten 2 Buchdrittel haben mir auch sehr gut gefallen, Sherlocks Reise nach Holmes Lodge, die Beerdigung seiner Mutter, die Begegnung mit seiner psychisch nicht ganz labilen Schwester Emma und die seltsamen Ereignisse in James Phillimores Haus sind spannend beschrieben und geben weitere Einblicke in die Holmes Familie. Auch die Reise nach Ägypten ist noch plausibel und interessant geschildert, mit dem Eintreffen am Suezkanal überstürzen sich die Ereignisse aber wieder mal und man hat das Gefühl, der Autor wolle auf den letzten Seiten noch so viel wie möglich hineinpacken.
Im letzten Buchdrittel gehen dem Autor wie schon in einigen Vorgängerbänden die Pferde durch! Die Ereignisse am Suezkanal und gerade die Geschehnisse in den alten Grabkammern sind teilweise so voller Logikfehler und Ungereimtheiten, dass man sich fragt, ob der Autor das ernst meint. Sherlock steigt tief in eine uralte Grabkammer hinab, wo er den seit Wochen verschollenen Bruder von James PHilliomre findet, wie der so lange dort gefesselt überleben konnte bleibt rätselhaft. Aus dem Knebel des Mannes fertigt Sherlock ein langes Seil, das dann als Lunte dient, also ehrlich, mit was soll der Mann denn geknebelt gewesen sein um damit eine Meterlanges Seil herzustellen, das bis aus der Grabkammer reicht? Auch die Sache mit den Skorpionen und dem Öl ist nicht wirklich nachvollziehbar und auch wenn es sich hier um ein Jugendbuch handelt, darf man doch einen gewissen Grat an Logik und Schlüssigkeit erwarten.
Zwar gibt der Autor wieder eine plausible Erklärung, wie Sherlock die Fechtkunst erlernt hat und auch dafür, warum er später keine Freunde hat, aber insgesamt bleiben viel zu viele Fragen offen. Was passiert mit Emma und James Phillimore? Wie entwickelt sich nach den dramatischen Ereignisse am Suezkanal das Verhältnis zwischen Mycroft und Sherlock? Was ist mit seinem Vater? Da hier explizit darauf hingewiesen wird, dass dies das letzte Buch der Reihe ist, ist es natürlich sehr enttäuschend, das so viele wichtige Fragen offen bleiben, zumal die Geschichte so endet, dass Sherlock sich auf die Suche nach seinem Vater machen will und das natürlich ein toller Ausgangspunkt für einen weiteren Teil gewesen wäre. Sehr enttäuschend ist auch, dass dieser 8. und letzte Band kein informatives Nachwort des Autors beinhaltet, wie das bei allen anderen Bänden vorher der Fall war und gerade hier, zum Abschluß der Reihe wäre das wünschenswert gewesen. So bleibt man als Leser ein wenig irritiert mit reichlich offenen Fragen zurück und kann nicht so ganz glauben, dass es das nun gewesen sein soll.
FaziT: wie gewohnt hat Autor Andrew Lane eine spannende Geschichte rund um den jungen Sherlock Holmes gestrickt. Als Abschluß der Reihe war das Buch aber grade am Ende doch sehr enttäuschend, weil einfach zu viele Fragen offen bleiben, die geradezu nach einer Fortsetzung rufen. Insgesamt fehlt ein runder Abschluß , hier hat man eindeutig das Gefühl, mittendrin "sitzen gelassen" worden zu sein. Schade, das hat diese wirklich tolle Reihe nicht verdient!