Brian Milner ist ein hervorragender Zeichner und talentierter Filmemacher: Die surreale und verfremdete Realität seiner Tagträume, in denen er sich häufig verliert, fängt er in Bildern ein, die eine besondere Sogkraft entwickeln... Seine häufige geistige Abwesenheit bringt ihm in seinem Freundeskreis den Ruf als Sonderling ein. Als die anziehende Laurie in sein Leben tritt, der sein Freund Jimmy eine Hauptrolle in ihrem nächsten gemeinsam produzierten Filmprojekt zugedacht hat, weiß er nicht, wie er ihr begegnen soll...In "Daidalos" werden Träume zu Inspirationsquellen für die Fiktion - und Kamera oder Bleistift zum Werkzeug, die Brücke zwischen Imagination und Realität zu schlagen. Seiner eigenen Biografie so nah wie nie zuvor greift Charles Burns ("Black Hole") hier Mittel der Psychoanalyse auf, um ein verschlüsseltes Abbild seiner eigenen Jugend zu zeichnen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Das Unheimliche und Verrückte, weiß Rezensent Christoph Haas, braucht keine ausgefallenen Illustrationen, keinen virtuosen Pinselstrich, und auch keinen Splatter, keine Monster, und keine Zauberei. Das beweist Charles Burns einmal mehr in seiner Graphic Novel über drei Jugendliche, die sich im Labyrinth ihrer Gefühle, ihrer Wünsche und Ängste zurecht zu finden versuchen. Burns genügt das alltägliche, adoleszente Befremden sich selbst und der Welt gegenüber, um eine Atmosphäre zu schaffen, die den Rezensenten an David-Lynch-Filme wie "Lost Highway" denken lässt. Und auch in seinen Zeichnungen setzt Burns auf Einfachheit und Klarheit - simple Seitenaufteilung, strenge Konturen, ein fast "altmeisterlicher" Stil, der in Gegensatz steht zur Abgedrehtheit und zur Abgründigkeit der Geschichte. Doch gerade dieser Kontrast ist es, der das Unheimliche umso beklemmender erscheinen lässt, so der beeindruckte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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