Wenn die Multimillionärin Clarissa eine neue Intrige schmiedet, Jennifer ausder Kölner Teenie-WG unglücklich verliebt ist und Flo sich endlich von Andytrennt - dann wird dies genauestens beäugt und kommentiert, und zwar vonzwölf Millionen Zuschauern täglich.
Über Soaps wie Verbotene Liebe, Gute Zeiten - Schlechte Zeiten, Marienhofoder Unter uns kann man streiten, sich ereifern oder begeistern - nurignorieren kann man sie nicht, denn die erfolgreichsten deutschenFernsehserien prägen das Lebensgefühl vieler 10- bis 18-Jähriger.Das vorliegende Buch geht derSeifenlauge auf den Grund: Hintergrundberichte über das Geschehen am Set und die Aktivitäten eines Fanclubs, über die Merchandising-Industrie und die generalstabsmäßige, zielgruppengerechte Planung der Soaps wechseln sich ab mit - durchaus kontroversen - O-Tönen von Jugendlichen: Warum schauen sie Soaps, welchen Stellenwert messen sie ihrer Lieblingsserie bei, für wen schwärmen sie? Oder aber: Warum lehnen sie die nachmittäglichenSeifenopernab?
Natürlich kommen auch die Stars selbst zu Wort. Ihre Geschichten rund um denJob, aber auch um Liebe und Freundschaft, privat und auf dem Set, zeigeneinmal mehr, dass die Grenzen zwischen soap-life und real-life durchausfließend sind.
Nicht zuletzt ist "Daily Soaps" auch ein hilfreiches Handbuch. Es erklärt,wie man eine Komparsenrolle ergattert oder den passenden Fanclub findet. Undes weist auf Berufsmöglichkeiten hin, die eine Fernsehproduktion bietet, inder Dailys wie am Fließband hergestellt werden.
Über Soaps wie Verbotene Liebe, Gute Zeiten - Schlechte Zeiten, Marienhofoder Unter uns kann man streiten, sich ereifern oder begeistern - nurignorieren kann man sie nicht, denn die erfolgreichsten deutschenFernsehserien prägen das Lebensgefühl vieler 10- bis 18-Jähriger.Das vorliegende Buch geht derSeifenlauge auf den Grund: Hintergrundberichte über das Geschehen am Set und die Aktivitäten eines Fanclubs, über die Merchandising-Industrie und die generalstabsmäßige, zielgruppengerechte Planung der Soaps wechseln sich ab mit - durchaus kontroversen - O-Tönen von Jugendlichen: Warum schauen sie Soaps, welchen Stellenwert messen sie ihrer Lieblingsserie bei, für wen schwärmen sie? Oder aber: Warum lehnen sie die nachmittäglichenSeifenopernab?
Natürlich kommen auch die Stars selbst zu Wort. Ihre Geschichten rund um denJob, aber auch um Liebe und Freundschaft, privat und auf dem Set, zeigeneinmal mehr, dass die Grenzen zwischen soap-life und real-life durchausfließend sind.
Nicht zuletzt ist "Daily Soaps" auch ein hilfreiches Handbuch. Es erklärt,wie man eine Komparsenrolle ergattert oder den passenden Fanclub findet. Undes weist auf Berufsmöglichkeiten hin, die eine Fernsehproduktion bietet, inder Dailys wie am Fließband hergestellt werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2000Tägliche Seife
Ein Sachbuch für Süchtige
Für manche ist sie Müll, für andere der schönste Teil des Tages: die "Daily Soap". Tatsächlich sitzen an fast jedem Abend mindestens vier Millionen Jugendliche vor dem Fernseher und gucken "ihrer" TV-Ersatzfamilie beim Leben zu. In bewährter Qualität beschäftigt sich ein neuer "Dtv pocket reader" mit dem Thema. Die Autoren kennen sich aus, sie waren beide eine Zeit lang selbst Chef-Autoren von "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und "Verbotene Liebe". Daher ist klar, daß sie die Seifenopern und ihre Anhänger nicht verteufeln, sondern in locker-sachlichem Ton berichten, wie die Geschichten entstehen, wie die Fans auf sie reagieren und wie es ist, auf dem Set zu arbeiten. Dort empfindet sich niemand als Künstler - alle Beteiligten wissen, daß sie in großer Eile ein billiges Tagesprodukt herstellen müssen. Kritische Stimmen kommen auch zu Wort: In einem Beitrag denkt eine Psychologin über die Wirkungen nach. Am interessantesten sind die Bekenntnisse eines Soap-Junkies, der alles sieht, was Fernseher und Videogerät bewältigen. Auch dieser Band ist reich bebildert; es fehlen aber Erklärungen zu den Fotos. Nur wer sich mit allen gängigen Serien und Besetzungslisten auskennt, wird hier mehr sehen als schöne Menschen.
os.
Peter Süß / Gabriele Kosack: "Daily Soaps". Macher, Fans & Stars. Dtv Verlag, München 2000. 175 S., br., 17,50 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Sachbuch für Süchtige
Für manche ist sie Müll, für andere der schönste Teil des Tages: die "Daily Soap". Tatsächlich sitzen an fast jedem Abend mindestens vier Millionen Jugendliche vor dem Fernseher und gucken "ihrer" TV-Ersatzfamilie beim Leben zu. In bewährter Qualität beschäftigt sich ein neuer "Dtv pocket reader" mit dem Thema. Die Autoren kennen sich aus, sie waren beide eine Zeit lang selbst Chef-Autoren von "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und "Verbotene Liebe". Daher ist klar, daß sie die Seifenopern und ihre Anhänger nicht verteufeln, sondern in locker-sachlichem Ton berichten, wie die Geschichten entstehen, wie die Fans auf sie reagieren und wie es ist, auf dem Set zu arbeiten. Dort empfindet sich niemand als Künstler - alle Beteiligten wissen, daß sie in großer Eile ein billiges Tagesprodukt herstellen müssen. Kritische Stimmen kommen auch zu Wort: In einem Beitrag denkt eine Psychologin über die Wirkungen nach. Am interessantesten sind die Bekenntnisse eines Soap-Junkies, der alles sieht, was Fernseher und Videogerät bewältigen. Auch dieser Band ist reich bebildert; es fehlen aber Erklärungen zu den Fotos. Nur wer sich mit allen gängigen Serien und Besetzungslisten auskennt, wird hier mehr sehen als schöne Menschen.
os.
Peter Süß / Gabriele Kosack: "Daily Soaps". Macher, Fans & Stars. Dtv Verlag, München 2000. 175 S., br., 17,50 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Autoren des, wie der Rezensent "os." bemängelt, mit gänzlich unkommentierten Bildern reichlich versehenen Bandes sind vom Fach. Als ehemalige ChefautorInnen von "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und "Verbotene Liebe" neigen sie, konstatiert der Rezensent, nicht zur Glorifizierung ihres Handwerks, sondern berichten "locker-sachlich" von der Entstehung der Geschichten, vom Set und von den Fans. Kritische Worte einer Psychologin fehlen nicht - und besonders interessant seien die beigefügten "Bekenntnisse eines Soap-Junkies".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Der Taschenbuchmarkt wird enger, die Verlage müssen sich Neues einfallen lassen - und sie tun's auch. Die Reihe dtv pocket reader beweist, dass es noch immer gute Ideen gibt, die nur darauf warten, umgesetzt zu werden. (...) Der Ton ist stimmig, das junge Ambiente - unterstützt durch Aufmachung und Layout - ausgezeichnet getroffen."(Bulletin Jugend & Literatur 9/99)