Jetzt als Taschenbuch - der neue Roman einer der größten intellektuellen Künstlerinnen der USA.Eine junge Frau bezieht im Jahr 1979 ein winziges Zimmer im heruntergekommenen Morningside Heights. S.H. kommt direkt aus der amerikanischen Provinz; daher ihr Spitzname: «Minnesota». Das wilde New York lockt, und Minnesota saugt alles Neue begierig in sich auf. So auch die oft skurrilen Monologe und Gesänge ihrer Nachbarin Lucy Brite, die immer dringlicher werden. Von Misshandlung ist die Rede, Gefangenschaft, Kindstod, sogar Mord. Bis eines Nachts ein dramatisches Ereignis in Minnesotas Wohnung Lucy Brite auf den Plan ruft - und ein Geheimnis beginnt, sich zu lüften ...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
buecher-magazin.de"Ich bin daran interessiert, zu verstehen, wie sie und ich miteinander verwandt sind", schreibt die 61-jährige Siri Hustvedt über ihr 23-jähriges jüngeres Selbst. Bei einem Umzug findet sie das Tagebuch ihres ersten Jahres in New York. Damals, als sie jung war und Minnesota genannt wurde, schreibt sie an ihrem ersten Roman, pilgert zu Dichterlesungen, feiert mit ihrer Freundin Whitney im Studio 54 und ist zeitweise so pleite, dass sie in Abfalleimern nach ihrem Abendessen sucht. Mit einem Stethoskop an der Wand transkribiert S. H. die Lucy-Brite-Monologe - und rätselt mit ihrer Clique, der Fünferbande, wie die exzessiven Selbstgespräche ihrer Nachbarin zu deuten sind. Ständige Begleiterin wird nach einem Übergriff die Baroness, ein 14-cm-Stiletto-Springmesser - getauft nach ihrer geistigen Leitfigur Elsa von Freytag-Lothringen. Vergangenheit und Gegenwart verschieben sich ineinander, denn während Hustvedt ihre Erinnerungen mit den Aufzeichnungen abgleicht und reflektiert, wird sie mit dem zerfallenden Kurzzeitgedächtnis ihrer 93-jährigen Mutter konfrontiert. Diese vergisst die Gegenwart und zieht sich in die Vergangenheit zurück, ihre Tochter folgt ihr auch dorthin. Siri Hustvedt erfindet ihre eigene introspektive Detektivin, die durch die Zeit reist, um wieder eins zu werden in der vierten Dimension.
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
Wo waren wir, wo werden wir sein? Große Fragen, eindringlich literarisch beantwortet. Ute Büsing RBB Inforadio "Quergelesen" 20190407
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.06.2019Nimm das, blasierter Philosophieprofessor!
Sex ohne Sex: Siri Hustvedt erkundet in "Damals" das New York der Siebziger
Als ihre pflegebedürftige Mutter umziehen muss, entdeckt die Erzählerin im Frühjahr 2017 unter den vielen Dingen, die sortiert werden sollen, ein Schreibheft. Es stammt von ihr selbst, sie führte darin eine Art Tagebuch, als sie im Herbst 1978 nach New York kam, 23 Jahre alt und ein Universitätsstipendium für den nächsten Sommer in der Tasche. Sie erinnert sich an das einfache Apartment mit den papierdünnen Wänden, die Nachbarin Lucy, die nebenan mit sich selbst in unterschiedlichen Stimmlagen spricht und seltsamen Besuch empfängt, an Männer, an die Begegnung mit der schönen Whitney, die zur Freundin fürs Leben wurde, an bitteren Hunger, an Demütigungen und Gewalt und an Lektüren, die sich tief einprägen.
Manches davon steht in dem Heft, manches fügt die Erinnerung hinzu, anderes war der vierzig Jahre älteren Erzählerin längst entfallen, so dass sie es liest wie den Bericht einer Fremden und gelegentlich auch so kommentiert. Hinzu kommt das Fragment eines Romans um einen jugendlichen Detektiv namens Ian Feathers, den die Studentin ins selbe Heft schreibt, den sie mit Whitney diskutiert und den schließlich auch die Erzählerin zur Kenntnis nimmt, alles im selben Roman, aber typographisch unterschieden.
Wer also spricht? Natürlich sollen wir die Erzählerin nicht mit der Autorin verwechseln, trotz auffälliger Analogien wie der des Lebensalters oder der gemeinsamen Initialen "S. H." (die aber auch Sherlock Holmes trägt, auf den sich wiederum Ian Feathers beruft), denn dafür gibt die Erzählerin Hinweise auf biographische Details, die dem widersprechen, was wir von der Autorin wissen: Der Mann von S. H. heißt nicht Paul, sondern Walter, er ist kein berühmter Schriftsteller, sondern Physiker, die gemeinsame Tochter ist zwar im Alter von Sophie Auster und bringt bald eine Platte heraus, trägt hier aber den Namen Freya - Distanzierungssignale der schlichteren Art also, die immer als Spiel mit dem Leser durchgehen, die biographische Leimrute auslegen und zugleich davor warnen, sich von ihr einfangen zu lassen.
Das alles ist nicht sonderlich innovativ, muss es natürlich auch nicht sein, solange die Autorin ihr Spiel so spielt, dass man sich gern darauf einlässt. Der Anreiz dafür ist hier die Idee der wandernden Motive: Schon früh stimmt die Erzählerin darauf ein, indem sie eine Geschichte um einen Helden beginnt, der dann von einem zweiten abgelöst und in die Bedeutungslosigkeit verbannt wird, sie spricht von Figuren, die aus einer Geschichte in die andere wandern, eine Technik, die dann auch dieser Roman aufweist - auf der Ebene der Figuren ist das vor allem die mittlerweile fast berühmte Baroness und Dada-Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874 bis 1927). Anfangs ist sie der Gegenstand einer Archivrecherche der von ihr faszinierten Studentin, im Verlauf des Romans huscht sie immer wieder durchs Bild, am Ende ist sie eine äußerst präsente Figur in einer sich auflösenden Realität.
An ihr wird auch die Gewalt gespiegelt, die Männer Frauen gegenüber ausüben, was in diesem Roman sowohl auf der Ebene von 1978/79 großen Raum einnimmt wie in den Rückblicken der damaligen Figuren und vierzig Jahre später auch der Erzählerin.
Diese Gewalt ist physisch, und die Beispiele dafür sind bedrückend - von der geschlagenen, gedemütigten Lucy über die blutende Patientin des Vaters, deren Leid die junge S. H. mit ansehen muss, bis zu ihr selbst, die dann ein Messer bei sich trägt, das sie "Baroness" nennt. Einmal wird sie es einsetzen müssen. Die Gewalt ist aber auch verbal und trifft S. H. von Männern wie von Frauen gleichermaßen. Am Schluss rekapituliert die Erzählerin noch einmal die Sätze, die sie im Lauf der Zeit verletzt haben, die mangelndes Zutrauen in ihre Fähigkeiten ausdrückten und sie kleinmachen sollten.
Für die Erzählerin gehört auf bedrückende Weise das Geschehen aus ihrer Kindheit, der Studentenzeit und der amerikanischen Gegenwart von Trumps Amerika "im Zeitalter des Hasses" zusammen. Der jungen S. H. öffnet die selbsternannte Hexe Patty die Augen mit dem Satz: "Die Welt liebt starke Männer und hasst starke Frauen", und 2017 stiftet die Erzählerin dann einen Zusammenhang zwischen dem Mord an einem kleinen Mädchen, das aus dem Fenster geschubst wurde, und der Behandlung, die Hillary Clinton im Präsidentenwahlkampf erlebte.
So, nämlich die Grenze zur allzu schlichten Analogie überschreitend, sind leider viele Passagen des Buches, die beschreibenden wie die essayistischen. "Das Gedächtnis ist nicht nur unzuverlässig. Es ist porös", liest man oder: "Die Schreibende ist jemand anderes" als die Alltagsperson. Wenn die Freundinnen im "Studio 54" tanzen, ohne den ein New-York-Roman, der in dieser Zeit spielt, kaum auskommt, genießen sie die "berauschenden Rhythmen, die Sex ohne Sex sind, das, was die Griechen ekstatisch nannten, Außersichtreten" - und obwohl man den Gedanken an dieser Stelle durchaus verstanden zu haben glaubt, geht es immer weiter: "an einen anderen Ort, nicht mehr bei sich sein, emporgehoben und hinausgetragen in die Pluralität und Grenzenlosigkeit" und was der verbrauchten Worte mehr sind.
"Es ist leicht, das vergangene Selbst lächerlich zu machen", sagt die Erzählerin. Bei ihr muss man sich da allerdings keine Sorgen machen. Ihr jüngeres Ich ist so klug, dass es Gedichte in drei Sprachen rezitiert, einfach so, oder spontan einen blasierten Philosophieprofessor in Grund und Boden redet, und so schön, dass die Männer reihenweise den Verstand verlieren, wenn sie nur den Fuß vor die Tür setzt. Das schlaue jüngere Ich gerät nicht - wie alle anderen Zuhörer - in den Bann des Betrügers Paul de Man, sondern ist ihm gegenüber schon misstrauisch, als die Aufdeckung seiner Machenschaften noch Jahre auf sich warten lässt.
Dazu kommt ein "Leseeifer", der sich zur "Obsession" steigert, und überhaupt finden sich die Klischees gehäuft immer dann, wenn es ums Lesen geht, wenn die Bibliotheken als Ort der Gleichzeitigkeit beschworen werden oder das Glück, "ganz still" zu sein, sich "in den Sessel zurückzulehnen und uns in ihr Leben hineinzulesen", in das der Romanfiguren.
S. H. sei damals nach New York gegangen auf der Suche nach einer Romanfigur, heißt es am Ende, dabei hätte sie diese doch schon mitgebracht. Vielleicht zielt das auf die dichtende Gräfin, vielleicht auf die jüngere S. H., zu dieser Zeit naturgemäß die älteste Inkarnation der Autorin. Dass es mit dem Finden allein leider nicht getan ist, teilt sich ebenfalls mit.
TILMAN SPRECKELSEN
Siri Hustvedt: "Damals". Roman.
Mit Zeichnungen der
Autorin. Aus dem
Englischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald.
Rowohlt Verlag, Reinbek 2019. 448 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sex ohne Sex: Siri Hustvedt erkundet in "Damals" das New York der Siebziger
Als ihre pflegebedürftige Mutter umziehen muss, entdeckt die Erzählerin im Frühjahr 2017 unter den vielen Dingen, die sortiert werden sollen, ein Schreibheft. Es stammt von ihr selbst, sie führte darin eine Art Tagebuch, als sie im Herbst 1978 nach New York kam, 23 Jahre alt und ein Universitätsstipendium für den nächsten Sommer in der Tasche. Sie erinnert sich an das einfache Apartment mit den papierdünnen Wänden, die Nachbarin Lucy, die nebenan mit sich selbst in unterschiedlichen Stimmlagen spricht und seltsamen Besuch empfängt, an Männer, an die Begegnung mit der schönen Whitney, die zur Freundin fürs Leben wurde, an bitteren Hunger, an Demütigungen und Gewalt und an Lektüren, die sich tief einprägen.
Manches davon steht in dem Heft, manches fügt die Erinnerung hinzu, anderes war der vierzig Jahre älteren Erzählerin längst entfallen, so dass sie es liest wie den Bericht einer Fremden und gelegentlich auch so kommentiert. Hinzu kommt das Fragment eines Romans um einen jugendlichen Detektiv namens Ian Feathers, den die Studentin ins selbe Heft schreibt, den sie mit Whitney diskutiert und den schließlich auch die Erzählerin zur Kenntnis nimmt, alles im selben Roman, aber typographisch unterschieden.
Wer also spricht? Natürlich sollen wir die Erzählerin nicht mit der Autorin verwechseln, trotz auffälliger Analogien wie der des Lebensalters oder der gemeinsamen Initialen "S. H." (die aber auch Sherlock Holmes trägt, auf den sich wiederum Ian Feathers beruft), denn dafür gibt die Erzählerin Hinweise auf biographische Details, die dem widersprechen, was wir von der Autorin wissen: Der Mann von S. H. heißt nicht Paul, sondern Walter, er ist kein berühmter Schriftsteller, sondern Physiker, die gemeinsame Tochter ist zwar im Alter von Sophie Auster und bringt bald eine Platte heraus, trägt hier aber den Namen Freya - Distanzierungssignale der schlichteren Art also, die immer als Spiel mit dem Leser durchgehen, die biographische Leimrute auslegen und zugleich davor warnen, sich von ihr einfangen zu lassen.
Das alles ist nicht sonderlich innovativ, muss es natürlich auch nicht sein, solange die Autorin ihr Spiel so spielt, dass man sich gern darauf einlässt. Der Anreiz dafür ist hier die Idee der wandernden Motive: Schon früh stimmt die Erzählerin darauf ein, indem sie eine Geschichte um einen Helden beginnt, der dann von einem zweiten abgelöst und in die Bedeutungslosigkeit verbannt wird, sie spricht von Figuren, die aus einer Geschichte in die andere wandern, eine Technik, die dann auch dieser Roman aufweist - auf der Ebene der Figuren ist das vor allem die mittlerweile fast berühmte Baroness und Dada-Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874 bis 1927). Anfangs ist sie der Gegenstand einer Archivrecherche der von ihr faszinierten Studentin, im Verlauf des Romans huscht sie immer wieder durchs Bild, am Ende ist sie eine äußerst präsente Figur in einer sich auflösenden Realität.
An ihr wird auch die Gewalt gespiegelt, die Männer Frauen gegenüber ausüben, was in diesem Roman sowohl auf der Ebene von 1978/79 großen Raum einnimmt wie in den Rückblicken der damaligen Figuren und vierzig Jahre später auch der Erzählerin.
Diese Gewalt ist physisch, und die Beispiele dafür sind bedrückend - von der geschlagenen, gedemütigten Lucy über die blutende Patientin des Vaters, deren Leid die junge S. H. mit ansehen muss, bis zu ihr selbst, die dann ein Messer bei sich trägt, das sie "Baroness" nennt. Einmal wird sie es einsetzen müssen. Die Gewalt ist aber auch verbal und trifft S. H. von Männern wie von Frauen gleichermaßen. Am Schluss rekapituliert die Erzählerin noch einmal die Sätze, die sie im Lauf der Zeit verletzt haben, die mangelndes Zutrauen in ihre Fähigkeiten ausdrückten und sie kleinmachen sollten.
Für die Erzählerin gehört auf bedrückende Weise das Geschehen aus ihrer Kindheit, der Studentenzeit und der amerikanischen Gegenwart von Trumps Amerika "im Zeitalter des Hasses" zusammen. Der jungen S. H. öffnet die selbsternannte Hexe Patty die Augen mit dem Satz: "Die Welt liebt starke Männer und hasst starke Frauen", und 2017 stiftet die Erzählerin dann einen Zusammenhang zwischen dem Mord an einem kleinen Mädchen, das aus dem Fenster geschubst wurde, und der Behandlung, die Hillary Clinton im Präsidentenwahlkampf erlebte.
So, nämlich die Grenze zur allzu schlichten Analogie überschreitend, sind leider viele Passagen des Buches, die beschreibenden wie die essayistischen. "Das Gedächtnis ist nicht nur unzuverlässig. Es ist porös", liest man oder: "Die Schreibende ist jemand anderes" als die Alltagsperson. Wenn die Freundinnen im "Studio 54" tanzen, ohne den ein New-York-Roman, der in dieser Zeit spielt, kaum auskommt, genießen sie die "berauschenden Rhythmen, die Sex ohne Sex sind, das, was die Griechen ekstatisch nannten, Außersichtreten" - und obwohl man den Gedanken an dieser Stelle durchaus verstanden zu haben glaubt, geht es immer weiter: "an einen anderen Ort, nicht mehr bei sich sein, emporgehoben und hinausgetragen in die Pluralität und Grenzenlosigkeit" und was der verbrauchten Worte mehr sind.
"Es ist leicht, das vergangene Selbst lächerlich zu machen", sagt die Erzählerin. Bei ihr muss man sich da allerdings keine Sorgen machen. Ihr jüngeres Ich ist so klug, dass es Gedichte in drei Sprachen rezitiert, einfach so, oder spontan einen blasierten Philosophieprofessor in Grund und Boden redet, und so schön, dass die Männer reihenweise den Verstand verlieren, wenn sie nur den Fuß vor die Tür setzt. Das schlaue jüngere Ich gerät nicht - wie alle anderen Zuhörer - in den Bann des Betrügers Paul de Man, sondern ist ihm gegenüber schon misstrauisch, als die Aufdeckung seiner Machenschaften noch Jahre auf sich warten lässt.
Dazu kommt ein "Leseeifer", der sich zur "Obsession" steigert, und überhaupt finden sich die Klischees gehäuft immer dann, wenn es ums Lesen geht, wenn die Bibliotheken als Ort der Gleichzeitigkeit beschworen werden oder das Glück, "ganz still" zu sein, sich "in den Sessel zurückzulehnen und uns in ihr Leben hineinzulesen", in das der Romanfiguren.
S. H. sei damals nach New York gegangen auf der Suche nach einer Romanfigur, heißt es am Ende, dabei hätte sie diese doch schon mitgebracht. Vielleicht zielt das auf die dichtende Gräfin, vielleicht auf die jüngere S. H., zu dieser Zeit naturgemäß die älteste Inkarnation der Autorin. Dass es mit dem Finden allein leider nicht getan ist, teilt sich ebenfalls mit.
TILMAN SPRECKELSEN
Siri Hustvedt: "Damals". Roman.
Mit Zeichnungen der
Autorin. Aus dem
Englischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald.
Rowohlt Verlag, Reinbek 2019. 448 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension
Rezensentin Verena Lueken hat sich von Siri Hustvedt ins wunderbare Reich der Fiktion entführen lassen, in dem "Wissen, Erlebtes, Erlesenes und Gefühl" eins werden. Dabei folgt sie der Schriftstellerin voller Bewunderung, wenn sie sich als Sechzigjährige an die junge Frau erinnert, die 1978 nach New York kam, um die Zukunft zu erobern. Lueken gefällt Hustvedts Spiel mit den Identitäten, mit Rollenzuweisungen und Spiegelungen, sie folgt den verschiedenen Erzählsträngen und -ebenen mühelos und wechselt zwischendurch auch noch zu Hustvedts Essays, in denen sie das gleiche Nachdenken über falsche Gegenüberstellungen - Inhalt und Form, Gefühl und Vernunft, Körper und Seele, Mann und Frau - findet, wie in diesen Erinnerungen an die Zukunft von einst.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH