»Die eigenartige Begebenheit, von der hier die Rede ist, kam allein, von selbst und unbegleitet in eine feindselige Welt, und genau aus diesem Grund weckte sie unter den Menschen keine größere Aufmerksamkeit. Denn die plötzliche Verwandlung Mrs Tebricks in eine Fähe ist eine erwiesene Tatsache, die hier nun wiedergegeben werden soll.«Die Tebricks, ein charmantes, jung verliebtes und frisch verheiratetes Paar, ziehen sich ahnungslos glücklich ins ländliche Oxfordshire zurück, um ein beschauliches Leben zu führen. Bei einem Spaziergang am Waldrand verwandelt sich Silvia Tebrick unerwartet in eine Fähe und kann trotz ihres Anstandes, ihrer Grazie und ihrer guten Erziehung den neu erlangten animalischen Instinkten nicht widerstehen. Richard tut alles in seiner Macht Stehende, um seine Füchsin zu schützen, doch all die Gefahren zu bannen wird zunehmend unmöglich.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2016Seine Ehefrau verlangt nach rohem Fleisch
"Dame zu Fuchs" ist ein vergessener Roman des vergessenen Autors David Garnett aus dem Jahr 1922. Seine Neuübersetzung aber zeigt: Er zielt direkt auf uns.
Von Tilman Spreckelsen
Die ersten Opfer sind die Hunde. Als sich seine junge Frau Silvia während eines gemeinsamen Spaziergangs im Wald plötzlich aus seiner Hand löst und sich in einen Fuchs verwandelt, erschießt Richard Tebrick noch am selben Abend seinen Irish Setter und den Foxterrier, damit sie Silvia nichts antun können. Schließlich lebt das Paar in der Einsamkeit der englischen Provinz, wo Fuchsjagden fast die einzige Unterhaltung und Hunde auf ihre Rolle dabei trainiert sind. Nichts, weiß Tebrick, ist seiner Frau in ihrer Tiergestalt jetzt so gefährlich wie die Hundemeute.
Es ist eine Ungeheuerlichkeit, die der englische Schriftsteller David Garnett (1892 bis 1981, ein Altersgenosse J. R. R. Tolkiens) an den Beginn seines ursprünglich 1922 erschienenen Romans "Dame zu Fuchs" setzt. Doch die Verwandlung - eine unumstößliche, wenn auch durch nichts zu erklärende Tatsache, wie der Erzähler betont - ist nur das Sprungbrett für eine Geschichte, die danach ganz ohne Wunder auskommt und dafür mit feinem Pinsel eine Beziehung malt, in der sich der eine Partner verändert und der andere damit umgehen muss. Im Fall der Tebricks heißt das: Der Ehemann versucht alles, um das gewohnte Leben beizubehalten, nur eben jetzt mit einer Füchsin, in der er nach wie vor seine Frau erkennt.
Als Erstes sorgt er dafür, dass niemand sie zu sehen bekommt, indem er alle Dienstboten fortschickt. Dann kümmert er sich um passende Kleidung, damit seine verschüchterte, bepelzte Frau nicht nackt herumlaufen muss. Er erledigt die Hausarbeit, so gut es eben geht, tischt das gewohnte Essen auf, serviert den Tee für sie beide zur gewohnten Stunde, liest seiner Frau vor oder spielt mit ihr Karten. Sie finden auch einen Weg, miteinander zu kommunizieren - er spricht mit ihr, sie hört ihm zu und antwortet mit Blicken und Gebärden. Nachts schläft sie neben ihm auf dem gewohnten Ehebett. Es ist, alles in allem, der Versuch, das alte Leben unter neuen Bedingungen, für die niemand etwas kann, fortzuführen. "Wie sehr du dich auch verändern magst", sagt Tebrick zur Füchsin, "meine Liebe verändert sich nicht."
Das ist schön. Und wahrscheinlich liegt genau hier das Problem. Denn während er sich seiner Sache ebenso sicher ist wie des Bildes, das er sich von seiner verwandelten Frau gemacht hat, zeigt diese nach dem ersten Schrecken allmählich immer weniger Dankbarkeit für seine Mühen. Der anfangs so dringend gewünschte Nachtrock wird ihr lästig, sie entwickelt einen starken Fuchsgeruch, den ihr Gatte stoisch mit dem Parfümzerstäuber zu überdecken versucht, sie geht nun gar auf allen vieren und giert nach rohem Fleisch, und wenn Tebrick ihr Samuel Richardsons rührseligen Briefroman "Clarissa" (1747/48) vorliest, ist sie erkennbar nicht bei der Sache - anders als ihr Mann, der mit der von ihrer Familie unterdrückten Heldin des Romans leidet. Natürlich will er Silvia ein anderes Schicksal bereiten, als es jener Clarissa widerfuhr, natürlich will er nicht ihre Freiheit antasten. Nur lauern eben überall Gefahren auf einen Fuchs, glaubt er, so dass er ihr bei den Spaziergängen eine Leine anlegt, damit sie sich nicht von ihm entfernt. Und wenn es sie dringend nach Auslauf verlangt, nachts zum Beispiel, wenn sie kratzt und winselt und sich gar nicht beruhigt, dann zwingt er sie eben, im Haus zu bleiben, es ist ja zu ihrem Besten. "Du magst dich jetzt in einer Anwandlung für einen Fuchs halten, Silvia", sagt er dann, "aber ich behalte dich hier, morgen früh wirst du zur Vernunft kommen und mir dankbar sein, dass ich dich hierbehalten habe" - das ist, nach genau einem Drittel des Buchs, der erste offene Konflikt zwischen Herrn und Frau Tebrick.
Spätestens an dieser Stelle wird man das Buch auch als eine Emanzipationsgeschichte lesen. Schließlich kommt es in den allermeisten von ihnen zu dem Moment, in dem die wohlmeinenden Verwandten, die Eltern oder der Partner dem oder der Aufbruchwilligen ins Gewissen reden: So bist du doch gar nicht, sagen sie, da ist nur gerade irgendetwas, das dich von dir selbst entfernt, und irgendwann wirst du das erkennen.
Was die Füchsin angeht, erfahren wir von ihrem Vorleben, dass sie als Kind streng erzogen und klein gehalten wurde, dass sie eine Kinderfrau hatte, die sie noch immer am liebsten wie ein Kleinkind behandeln würde und die, als sie nun alles erfährt, den Ehemann für einen Waschlappen hält, weil er die Füchsin schließlich in den Wald entkommen lässt. Und es dürfte kein Zufall sein, dass dieses Buch damals mitten im Streit um das Frauenwahlrecht in England erschien.
Doch es spricht sehr für diesen klugen, spannenden und ausgesprochen kalkuliert die Perspektive des nach wie vor menschlichen Gatten einnehmenden Romans, dass er sich nicht auf ein einziges Verweissystem reduzieren lässt - es geht immer um das Miteinander zweier Wesen, natürlich, aber es geht auch immer um Mensch und Fuchs, um Kultur und Natur und die Lebewesen zwischen diesen Polen. Überdies verdankt sich der Grundeinfall des Romans ebenso einer literarischen Mode seiner Zeit, der Entdeckung der fernöstlichen Mythenwelt, wie sie etwa der amerikanische Autor Lafcadio Hearn in den Westen brachte. In den koreanischen, chinesischen und japanischen Märchen treten immer wieder Frauen in Fuchsgestalt (oder umgekehrt) auf. In der unschätzbaren "Enzyklopädie des Märchens" heißt es dazu, die Füchsin erscheine "als Gegenbild zum traditionellen System ehelicher Verbindung. Ihre Schönheit und Begierde, verbunden mit Betrug, sind analog zu sehen zu dem Verhalten einer schönen, außerhalb der gesellschaftlichen Normen stehenden Frau." Wer sich mit ihr einlässt, zahlt im Kontext dieser asiatischen Märchen dafür mit seiner Gesundheit und oft genug auch mit seinem Leben.
Doch der Autor David Garnett ergreift an keiner Stelle Partei für die eine oder andere Seite. Sein Blick, soweit er noch neben dem des Gatten wahrzunehmen ist, bleibt kühl, allenfalls eingefärbt durch die wissende Trauer darüber, dass es trotz aller Mühe nichts mehr werden kann mit dieser Liebe. Die Füchsin setzt ein, was ihr zur Verfügung steht, und das ist ganz klassisch, was ihr seit den antiken Tierfabeln zugeschrieben wird: List, Betrug, Täuschung bis hin zur Simulation des eigenen Todes. Was bleibt ihr sonst auch übrig?
Es bedarf eines Alkoholabsturzes, einer nur unvollkommen geschilderten Nacht, die Mann und Füchsin gemeinsam im ehelichen Schlafzimmer verbringen, damit im Gatten, dessen Frau sich erkennbar immer weiter entfernt, der überfällige Gedanke aufkommt, ob es nicht an ihm wäre, seinerseits zum Fuchs zu werden, und warum ihm versagt bleibt, was ihr zuteilgeworden ist, die Verwandlung in ein animalisches Wesen. Darf sie dies nicht von ihm erwarten? Und wenn nicht: Ist es dann nicht auch an ihm, ihre Verwandlung zu akzeptieren und sie gehen zu lassen, gerade weil er sie liebt?
Am Ende präsentiert ihm die längst ausgewilderte Füchsin, die im Wald offenbar bestens zurechtkommt, ihren Wurf. Und er - wann sind sie entstanden, ist vielleicht er selbst ihr Vater? - gibt den fünf Fuchskindern Namen, er nimmt sie als Individuen wahr, besucht sie regelmäßig und bringt sogar eine Begegnung mit seinem Rivalen, einem Fuchs, stoisch hinter sich. Die drängende Frage, ob denn dieser Fuchsrivale auch schon immer Tier war oder für die verwandelte Silvia gleichfalls bereit zur Verwandlung war, stellt sich Tebrick nicht - und auch nicht die, ob Silvias Metamorphose etwas zu tun hatte mit der Sehnsucht nach einem Fuchs wie diesem.
Sie bleibt dem Leser überlassen wie viele weitere Fragen auch, und fertig wird man damit lange nicht. Natürlich nicht: Denn dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.
David Garnett: "Dame zu Fuchs". Roman.
Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Dörlemann Verlag, Zürich 2016. 159 S., geb., 17,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Dame zu Fuchs" ist ein vergessener Roman des vergessenen Autors David Garnett aus dem Jahr 1922. Seine Neuübersetzung aber zeigt: Er zielt direkt auf uns.
Von Tilman Spreckelsen
Die ersten Opfer sind die Hunde. Als sich seine junge Frau Silvia während eines gemeinsamen Spaziergangs im Wald plötzlich aus seiner Hand löst und sich in einen Fuchs verwandelt, erschießt Richard Tebrick noch am selben Abend seinen Irish Setter und den Foxterrier, damit sie Silvia nichts antun können. Schließlich lebt das Paar in der Einsamkeit der englischen Provinz, wo Fuchsjagden fast die einzige Unterhaltung und Hunde auf ihre Rolle dabei trainiert sind. Nichts, weiß Tebrick, ist seiner Frau in ihrer Tiergestalt jetzt so gefährlich wie die Hundemeute.
Es ist eine Ungeheuerlichkeit, die der englische Schriftsteller David Garnett (1892 bis 1981, ein Altersgenosse J. R. R. Tolkiens) an den Beginn seines ursprünglich 1922 erschienenen Romans "Dame zu Fuchs" setzt. Doch die Verwandlung - eine unumstößliche, wenn auch durch nichts zu erklärende Tatsache, wie der Erzähler betont - ist nur das Sprungbrett für eine Geschichte, die danach ganz ohne Wunder auskommt und dafür mit feinem Pinsel eine Beziehung malt, in der sich der eine Partner verändert und der andere damit umgehen muss. Im Fall der Tebricks heißt das: Der Ehemann versucht alles, um das gewohnte Leben beizubehalten, nur eben jetzt mit einer Füchsin, in der er nach wie vor seine Frau erkennt.
Als Erstes sorgt er dafür, dass niemand sie zu sehen bekommt, indem er alle Dienstboten fortschickt. Dann kümmert er sich um passende Kleidung, damit seine verschüchterte, bepelzte Frau nicht nackt herumlaufen muss. Er erledigt die Hausarbeit, so gut es eben geht, tischt das gewohnte Essen auf, serviert den Tee für sie beide zur gewohnten Stunde, liest seiner Frau vor oder spielt mit ihr Karten. Sie finden auch einen Weg, miteinander zu kommunizieren - er spricht mit ihr, sie hört ihm zu und antwortet mit Blicken und Gebärden. Nachts schläft sie neben ihm auf dem gewohnten Ehebett. Es ist, alles in allem, der Versuch, das alte Leben unter neuen Bedingungen, für die niemand etwas kann, fortzuführen. "Wie sehr du dich auch verändern magst", sagt Tebrick zur Füchsin, "meine Liebe verändert sich nicht."
Das ist schön. Und wahrscheinlich liegt genau hier das Problem. Denn während er sich seiner Sache ebenso sicher ist wie des Bildes, das er sich von seiner verwandelten Frau gemacht hat, zeigt diese nach dem ersten Schrecken allmählich immer weniger Dankbarkeit für seine Mühen. Der anfangs so dringend gewünschte Nachtrock wird ihr lästig, sie entwickelt einen starken Fuchsgeruch, den ihr Gatte stoisch mit dem Parfümzerstäuber zu überdecken versucht, sie geht nun gar auf allen vieren und giert nach rohem Fleisch, und wenn Tebrick ihr Samuel Richardsons rührseligen Briefroman "Clarissa" (1747/48) vorliest, ist sie erkennbar nicht bei der Sache - anders als ihr Mann, der mit der von ihrer Familie unterdrückten Heldin des Romans leidet. Natürlich will er Silvia ein anderes Schicksal bereiten, als es jener Clarissa widerfuhr, natürlich will er nicht ihre Freiheit antasten. Nur lauern eben überall Gefahren auf einen Fuchs, glaubt er, so dass er ihr bei den Spaziergängen eine Leine anlegt, damit sie sich nicht von ihm entfernt. Und wenn es sie dringend nach Auslauf verlangt, nachts zum Beispiel, wenn sie kratzt und winselt und sich gar nicht beruhigt, dann zwingt er sie eben, im Haus zu bleiben, es ist ja zu ihrem Besten. "Du magst dich jetzt in einer Anwandlung für einen Fuchs halten, Silvia", sagt er dann, "aber ich behalte dich hier, morgen früh wirst du zur Vernunft kommen und mir dankbar sein, dass ich dich hierbehalten habe" - das ist, nach genau einem Drittel des Buchs, der erste offene Konflikt zwischen Herrn und Frau Tebrick.
Spätestens an dieser Stelle wird man das Buch auch als eine Emanzipationsgeschichte lesen. Schließlich kommt es in den allermeisten von ihnen zu dem Moment, in dem die wohlmeinenden Verwandten, die Eltern oder der Partner dem oder der Aufbruchwilligen ins Gewissen reden: So bist du doch gar nicht, sagen sie, da ist nur gerade irgendetwas, das dich von dir selbst entfernt, und irgendwann wirst du das erkennen.
Was die Füchsin angeht, erfahren wir von ihrem Vorleben, dass sie als Kind streng erzogen und klein gehalten wurde, dass sie eine Kinderfrau hatte, die sie noch immer am liebsten wie ein Kleinkind behandeln würde und die, als sie nun alles erfährt, den Ehemann für einen Waschlappen hält, weil er die Füchsin schließlich in den Wald entkommen lässt. Und es dürfte kein Zufall sein, dass dieses Buch damals mitten im Streit um das Frauenwahlrecht in England erschien.
Doch es spricht sehr für diesen klugen, spannenden und ausgesprochen kalkuliert die Perspektive des nach wie vor menschlichen Gatten einnehmenden Romans, dass er sich nicht auf ein einziges Verweissystem reduzieren lässt - es geht immer um das Miteinander zweier Wesen, natürlich, aber es geht auch immer um Mensch und Fuchs, um Kultur und Natur und die Lebewesen zwischen diesen Polen. Überdies verdankt sich der Grundeinfall des Romans ebenso einer literarischen Mode seiner Zeit, der Entdeckung der fernöstlichen Mythenwelt, wie sie etwa der amerikanische Autor Lafcadio Hearn in den Westen brachte. In den koreanischen, chinesischen und japanischen Märchen treten immer wieder Frauen in Fuchsgestalt (oder umgekehrt) auf. In der unschätzbaren "Enzyklopädie des Märchens" heißt es dazu, die Füchsin erscheine "als Gegenbild zum traditionellen System ehelicher Verbindung. Ihre Schönheit und Begierde, verbunden mit Betrug, sind analog zu sehen zu dem Verhalten einer schönen, außerhalb der gesellschaftlichen Normen stehenden Frau." Wer sich mit ihr einlässt, zahlt im Kontext dieser asiatischen Märchen dafür mit seiner Gesundheit und oft genug auch mit seinem Leben.
Doch der Autor David Garnett ergreift an keiner Stelle Partei für die eine oder andere Seite. Sein Blick, soweit er noch neben dem des Gatten wahrzunehmen ist, bleibt kühl, allenfalls eingefärbt durch die wissende Trauer darüber, dass es trotz aller Mühe nichts mehr werden kann mit dieser Liebe. Die Füchsin setzt ein, was ihr zur Verfügung steht, und das ist ganz klassisch, was ihr seit den antiken Tierfabeln zugeschrieben wird: List, Betrug, Täuschung bis hin zur Simulation des eigenen Todes. Was bleibt ihr sonst auch übrig?
Es bedarf eines Alkoholabsturzes, einer nur unvollkommen geschilderten Nacht, die Mann und Füchsin gemeinsam im ehelichen Schlafzimmer verbringen, damit im Gatten, dessen Frau sich erkennbar immer weiter entfernt, der überfällige Gedanke aufkommt, ob es nicht an ihm wäre, seinerseits zum Fuchs zu werden, und warum ihm versagt bleibt, was ihr zuteilgeworden ist, die Verwandlung in ein animalisches Wesen. Darf sie dies nicht von ihm erwarten? Und wenn nicht: Ist es dann nicht auch an ihm, ihre Verwandlung zu akzeptieren und sie gehen zu lassen, gerade weil er sie liebt?
Am Ende präsentiert ihm die längst ausgewilderte Füchsin, die im Wald offenbar bestens zurechtkommt, ihren Wurf. Und er - wann sind sie entstanden, ist vielleicht er selbst ihr Vater? - gibt den fünf Fuchskindern Namen, er nimmt sie als Individuen wahr, besucht sie regelmäßig und bringt sogar eine Begegnung mit seinem Rivalen, einem Fuchs, stoisch hinter sich. Die drängende Frage, ob denn dieser Fuchsrivale auch schon immer Tier war oder für die verwandelte Silvia gleichfalls bereit zur Verwandlung war, stellt sich Tebrick nicht - und auch nicht die, ob Silvias Metamorphose etwas zu tun hatte mit der Sehnsucht nach einem Fuchs wie diesem.
Sie bleibt dem Leser überlassen wie viele weitere Fragen auch, und fertig wird man damit lange nicht. Natürlich nicht: Denn dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.
David Garnett: "Dame zu Fuchs". Roman.
Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Dörlemann Verlag, Zürich 2016. 159 S., geb., 17,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Geschichte um einen Menschen, der plötzlich zum Tier mutiert, erinnert Judith von Sternburg an Franz Kafkas "Verwandlung". In Garnetts schwungvoll, klug und cool erzählten Geschichte geht es für die Kritikerin um einen Spießbürger, der sich nach der Verwandlung seiner Frau in einen Fuchs zwar selbst belügt, aber zugleich seine Anpassungsfähigkeit beweist. Anders als Kafkas weltberühmte Erzählung sei "Dame zu Fuchs" nach dem Erscheinen 1922 in Vergessenheit geraten, wie die Rezensentin weiß. Auch deshalb freut sie sich über die in ihren Augen gelungene Neuauflage. Besonders gefälllt von Sternburg die Gestaltung der Ausgabe sowie die Übersetzung durch Maria Hummitzsc, die Gespür für "britische Untertreibung und die Lakonie der Wohlerzogenen" beweist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Dame zu Fuchs und Mann im Zoo sind] Liebesgeschichten, die aus ungewöhnlicher Perspektive an den Gitterstäben der Konventionen rütteln.« Angela Gutzeit / Deutschlandfunk Kultur
»... darin zeigt sich, wie facettenreich dieses wiederentdeckte literarische Kronjuwel ist.« Christopher Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»David Garnetts Dame zu Fuchs ist ein fabelhafter Eheroman. Diese Wiederentdeckung kann es mit den unglückseligen Liebesgeschichten der Weltliteratur aufnehmen.« Ulrich Rüdenauer / Zeit Online
»... dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die wunderhübsche Ausgabe im Dörlemann Verlag ist damit eine echte Wiederentdeckung, zumal in einer Neuübertragung der jungen Übersetzerin Maria Hummitzsch, die ein gutes Gespür für britische Untertreibung und die Lakonie der Wohlerzogenen hat.« Judith von Sternburg / Frankfurter Rundschau
»... und doch steckt dieser hochkomische wie grundernste Roman, ... dessen ironisch-betulichen und zugleich zartfühlenden Tonfall Maria Hummitzsch ganz wunderbar ins Deutsche übertragen hat, voller Überraschungen.« Klaus Nüchtern / Die Welt
»David Garnetts Ruhm leuchtete weniger weit als derjenige anderer Mitglieder der Bloomsbury Group. Aber seine Liebes- und Verwandlungsgeschichte Dame zu Fuchs hat ihren schmerzlichen Zauber bewahrt.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung
»Ein fuchspfiffiges Buch!« Erhard Schütz / der Freitag
»Der Roman Dame zu Fuchs kann immer und immer wieder gelesen werden. Eine absurde Liebesgeschichte, ein Eheroman, eine kafkaeske Parabel. Herrlich lakonisch erzählt (und großartig übersetzt).« Alke Müller-Wendlandt / Literaturhaus München
»... darin zeigt sich, wie facettenreich dieses wiederentdeckte literarische Kronjuwel ist.« Christopher Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»David Garnetts Dame zu Fuchs ist ein fabelhafter Eheroman. Diese Wiederentdeckung kann es mit den unglückseligen Liebesgeschichten der Weltliteratur aufnehmen.« Ulrich Rüdenauer / Zeit Online
»... dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die wunderhübsche Ausgabe im Dörlemann Verlag ist damit eine echte Wiederentdeckung, zumal in einer Neuübertragung der jungen Übersetzerin Maria Hummitzsch, die ein gutes Gespür für britische Untertreibung und die Lakonie der Wohlerzogenen hat.« Judith von Sternburg / Frankfurter Rundschau
»... und doch steckt dieser hochkomische wie grundernste Roman, ... dessen ironisch-betulichen und zugleich zartfühlenden Tonfall Maria Hummitzsch ganz wunderbar ins Deutsche übertragen hat, voller Überraschungen.« Klaus Nüchtern / Die Welt
»David Garnetts Ruhm leuchtete weniger weit als derjenige anderer Mitglieder der Bloomsbury Group. Aber seine Liebes- und Verwandlungsgeschichte Dame zu Fuchs hat ihren schmerzlichen Zauber bewahrt.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung
»Ein fuchspfiffiges Buch!« Erhard Schütz / der Freitag
»Der Roman Dame zu Fuchs kann immer und immer wieder gelesen werden. Eine absurde Liebesgeschichte, ein Eheroman, eine kafkaeske Parabel. Herrlich lakonisch erzählt (und großartig übersetzt).« Alke Müller-Wendlandt / Literaturhaus München
»[Dame zu Fuchs und Mann im Zoo sind] Liebesgeschichten, die aus ungewöhnlicher Perspektive an den Gitterstäben der Konventionen rütteln.« Angela Gutzeit / Deutschlandfunk Kultur
»... darin zeigt sich, wie facettenreich dieses wiederentdeckte literarische Kronjuwel ist.« Christopher Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»David Garnetts Dame zu Fuchs ist ein fabelhafter Eheroman. Diese Wiederentdeckung kann es mit den unglückseligen Liebesgeschichten der Weltliteratur aufnehmen.« Ulrich Rüdenauer / Zeit Online
»... dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die wunderhübsche Ausgabe im Dörlemann Verlag ist damit eine echte Wiederentdeckung, zumal in einer Neuübertragung der jungen Übersetzerin Maria Hummitzsch, die ein gutes Gespür für britische Untertreibung und die Lakonie der Wohlerzogenen hat.« Judith von Sternburg / Frankfurter Rundschau
»... und doch steckt dieser hochkomische wie grundernste Roman, ... dessen ironisch-betulichen und zugleich zartfühlenden Tonfall Maria Hummitzsch ganz wunderbar ins Deutsche übertragen hat, voller Überraschungen.« Klaus Nüchtern / Die Welt
»David Garnetts Ruhm leuchtete weniger weit als derjenige anderer Mitglieder der Bloomsbury Group. Aber seine Liebes- und Verwandlungsgeschichte Dame zu Fuchs hat ihren schmerzlichen Zauber bewahrt.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung
»Ein fuchspfiffiges Buch!« Erhard Schütz / der Freitag
»Der Roman Dame zu Fuchs kann immer und immer wieder gelesen werden. Eine absurde Liebesgeschichte, ein Eheroman, eine kafkaeske Parabel. Herrlich lakonisch erzählt (und großartig übersetzt).« Alke Müller-Wendlandt / Literaturhaus München
»... darin zeigt sich, wie facettenreich dieses wiederentdeckte literarische Kronjuwel ist.« Christopher Schmidt / Süddeutsche Zeitung
»David Garnetts Dame zu Fuchs ist ein fabelhafter Eheroman. Diese Wiederentdeckung kann es mit den unglückseligen Liebesgeschichten der Weltliteratur aufnehmen.« Ulrich Rüdenauer / Zeit Online
»... dieses literarische Juwel, das nun in Neuübersetzung auf uns gekommen ist, spricht aus dem Abstand von beinahe hundert Jahren in jeder Zeile von uns.« Tilman Spreckelsen / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Die wunderhübsche Ausgabe im Dörlemann Verlag ist damit eine echte Wiederentdeckung, zumal in einer Neuübertragung der jungen Übersetzerin Maria Hummitzsch, die ein gutes Gespür für britische Untertreibung und die Lakonie der Wohlerzogenen hat.« Judith von Sternburg / Frankfurter Rundschau
»... und doch steckt dieser hochkomische wie grundernste Roman, ... dessen ironisch-betulichen und zugleich zartfühlenden Tonfall Maria Hummitzsch ganz wunderbar ins Deutsche übertragen hat, voller Überraschungen.« Klaus Nüchtern / Die Welt
»David Garnetts Ruhm leuchtete weniger weit als derjenige anderer Mitglieder der Bloomsbury Group. Aber seine Liebes- und Verwandlungsgeschichte Dame zu Fuchs hat ihren schmerzlichen Zauber bewahrt.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung
»Ein fuchspfiffiges Buch!« Erhard Schütz / der Freitag
»Der Roman Dame zu Fuchs kann immer und immer wieder gelesen werden. Eine absurde Liebesgeschichte, ein Eheroman, eine kafkaeske Parabel. Herrlich lakonisch erzählt (und großartig übersetzt).« Alke Müller-Wendlandt / Literaturhaus München