Von der neutestamentlichen Wissenschaft bis zum Feuilleton bildungsbürgerlicher Tageszeitungen gehört die durch F.C. Baur im 19. Jh. begründete Gegenüberstellung von jüdischem Partikularismus und christlich-paulinischem Universalismus zu den grundlegenden Vorstellungen für die Verhältnisbestimmung von Judentum und Christentum. G. Holtz zeigt anhand eines Vergleichs der paulinischen Briefe mit jüdischen Schriften, insbesondere der Qumranliteratur und Philo von Alexandrien, dass eine solche Gegenüberstellung weder dem Judentum noch Paulus gerecht wird. Ähnlich wie in der jüdischen Traditionsbildung vor und nach Paulus sind für die Struktur der paulinischen Theologie Öffnungs- und Abgrenzungstendenzen konstitutiv. Gezeigt wird dies sowohl für die Eschatologie als auch für die Zeit vor dem Ende, in der sich die jeweilige Gemeinschaft gegenüber ihrer Umwelt definiert und positioniert. Wichtige Übereinstimmungen zwischen Paulus und jüdischen Traditionen betreffen den eschatologischen Universalismus, die Überzeugung, dass die Tora in spezifischer Weise auch den Völkern gilt, sowie die Grenzziehung nach außen mittels Ritual und Lebensweise.
"Gudrun Holtz legt eine große und weitreichende Forschungsarbeit vor." -- PV-aktuell 3/2008
"Die gründliche und materialreiche exegetische Studie stellt einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion um zentrale Aspekte der paulinischen Eschatologie und ihres religiongeschichtlichen Kontexts im antiken Judentum dar."
Michael Tilly in: Theologische Revue 6/2009
"Gudrun Holtz legt eine große und weitreichende Forschungsarbeit vor."
PV-aktuell 3/2008
Michael Tilly in: Theologische Revue 6/2009
"Gudrun Holtz legt eine große und weitreichende Forschungsarbeit vor."
PV-aktuell 3/2008