Der italienische Nationaldichter Dante Alighieri (1265-1321) hat sich mit seinem Werk "Die göttliche Komödie" unsterblich gemacht.
Doch wer war "Dante" eigentlich? Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Stefana Sabin versucht auf gerade einmal 100 Seiten Licht ins Dunkel zu bringen. Doch das
ist alles andere als leicht, weil von Dante keine Originalquellen (Manuskripte, Porträts) erhalten…mehrDer italienische Nationaldichter Dante Alighieri (1265-1321) hat sich mit seinem Werk "Die göttliche Komödie" unsterblich gemacht.
Doch wer war "Dante" eigentlich? Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Stefana Sabin versucht auf gerade einmal 100 Seiten Licht ins Dunkel zu bringen. Doch das ist alles andere als leicht, weil von Dante keine Originalquellen (Manuskripte, Porträts) erhalten geblieben sind. Einzig in seinen Werken - allesamt in Kopie überliefert - gibt er Hinweise zu seiner Person. Inwiefern man den Ausführungen und Beschreibungen Giovanni Boccaccios Glauben schenken kann, ist fraglich - gerade auch, weil Dante von ihm gern mythisch überhöht wurde. Nichtsdestotrotz ziert Dantes Porträt z. B. die italienische Zwei-Euro-Münze. Seit dem 18. Jh. wird er intensiv von Künstlern rezipiert. Es gibt sogar den nach ihm benannten philologischen Zweig "Dantistik". In Italien ging man noch weiter und findet nahezu in jeder Stadt einen Platz oder ein Theater, das nach Dante benannt wurde, und natürlich hat man ihm zu Ehren extra einen Gedenktag (25. März) eingeführt.
Was bekannt ist, dass Dante, der eigentlich Durante Alighieri hieß, aus Florenz stammte und dem Kleinadel angehörte. Unterricht erhielt er von einem Hauslehrer und im Kloster. In seinem Werken dominiert gemäß dem spätmittleralterlichen Trend die Liebeslyrik. Daneben befasste sich Dante eingehend mit der Vereinheitlichung der italienischen Sprache und der Trennung von Kirche und Staat. Er war also ein Universalgelehrter und Vordenker. So fußt bspw. die heutige italienische Hochsprache auf seinen Überlegungen und dem "Überwerk" - Der Komödie. Wie einst Ovid wurde er zudem aus seiner Heimat verband und erschuf in dieser (Wander-)Zeit sein größtes Werk.
Insgesamt hat mich das vorliegende Buch mit vielen neuen Wissen rund um Dante versorgt. Ich bin erstaunt über sein vielfältiges Wirken und über die mythisch-nebulösen Kenntnisse, die man aufgrund der mäßigen Quellenlage von seinen Person besitzt (vgl. Shakespeare). Dante war eine interessante Persönlichkeit, von der jeder einmal etwas gehört haben sollte. Daher kann ich nur raten, das pointiert geschriebene Büchlein zu lesen und sich kurzweilig fort zu bilden. Neben der Biografie enthält das Reclam-Heftchen eine kurze Werkschau und einen spannenden Rezeptionsteil. Infografiken und Abbildungen ergänzen den luziden Text auf stimmige Weise.