Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Durchbruch in eine Frieden-Zukunft - wie soll der vor sich gehen?Durch die Massen, durch eine Erhebung des Volkes, hat Büchner in Wort und Tatgeantwortet. Aber damit ist das Problem noch nicht gelöst. Die Geschichte derFranzösischen Revolution, ihr Steckenbleiben in einer Herrschaft des Bürgertums,des Geldaristokratismus, hat Büchner das deutlich vor Augen geführt. Im HessischenLandboten heißt es lapidar: "...aber die Franzosen verkauften selbst die jungeFreiheit für den Ruhm, den ihnen Napoleon darbot". Die Frage, warum dieRevolution in Büchners Verständnis gescheitert ist, wird nicht beantwortet. Sie mussBüchner beschäftigen, wenn er sich doch anschickt, die Bereitschaft des Volkes zueiner deutschen Revolution wecken zu helfen. Sie hält ihn auch nach dem Scheiternder Flugschriften-Aktion weiter gefangen. Im Winter 1834/1835 studiert er inDarmstadt erneut die Geschichte derjenigen Volkserhebung, desjenigen Kampfesum Freiheit und soziale Gerechtigkeit, an dem er sich kritisch orientieren kann.Büchner beginnt mit der Arbeit an seinem Drama Ende Januar 1835 im Haus seinerEltern und vollendet es Ende Februar kurz vor seiner Flucht nach Straßburg binnenfünf Wochen. Am 21. Februar übersendet Georg Büchner das Manuskript sowohl anKarl Gutzkow als auch an seinen Frankfurter Verleger Sauerländer. Zu seinemBruder Wilhelm soll er gesagt haben: "Ich schreibe im Fieber, aber das schadet demWerk nicht - im Gegenteil! Übrigens habe ich keine Wahl, ich kann mir keine Ruhegönnen, bis ich nicht den Danton unter die Guillotine gebracht habe, und obendreinbrauche ich Geld, Geld!" Ein politisches Interesse also führt Büchner zum Stoffseines ersten dichterischen Werkes. Damit ist aber noch nichts über seine Intentiongesagt worden. Vietor knüpft an seine Feststellung, dass der Dichter "die beidendunkelsten Wochen der Revolutionszeit", den "Selbstmord der Revolution" wähle, dieFolgerung: "Vom Gegenstand her schon ist's unmöglich, Büchners Werk alspolitisches Tendenzstück zu deuten." Ist es wahrscheinlich, dass gerade an einempolitischen Gegenstand, der für den Verfasser eine derart große Bedeutung hat,keine politische Tendenz entwickelt wird? In der Tat scheint zunächst kaum etwas imStück darauf zu deuten, dass es sich in "Dantons Tod" wesentlich um die Darstellungeines aktuellen politischen Sachverhalts handeln könnte.
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